Die Lesefüchse kommen nach Corona wieder in ihren normalen Tritt. Auf der diesjährigen Mitgliederversammlung konnte Vorsitzender Stefan Inderst eine rundum positive Bilanz des vergangenen Jahres ziehen. Wo die Füchse während der Pandemie alternative Vorleseangebote entwickelt hatten, übers Internet oder unter freiem Himmel, konnten die Teams 2022 wieder zu ihren bewährten Vorlesestunden übergehen. Zum Ende des Jahres hatten sie in 20 Grundschulen und 18 Bibliotheken bereits wieder zu 80 Prozent fast die Kinderzahl wie vor der Pandemie erreicht. Zugleich konnten sie den Bereich Lesementoring von 59 auf 116 betreute Kinder steigern.
Durch Corona ist das schon bisher vorhandene Lerndefizit in vielen Anfängerklassen noch einmal ganz gewaltig vergrößert worden. Die ABC-Schützen waren eben nicht imstande, selbständig daheim im Homeschooling lesen zu lernen. Entsprechend ist auch die Zahl der Lesementoren gewachsen, die in individuellen Übungsstunden „ihren“ Kindern über die Klippen der geschriebenen Worte und Sätze hinweghelfen.
Einen größeren personellen Wechsel gab es in den Teams. Rund 100 Vorleser*innen kamen vergangenes Jahr neu zum Verein, das ist gut ein Drittel der Aktiven. Eine größeren Anzahl hatte sich wegen der Ansteckungsgefahren durch den neuartigen Virus von der ehrenamtlichen Arbeit zurückgezogen.
Vorlesen im Park gut besucht
Die neue Vorleseform, sich bei schönem Wetter ein Plätzchen im Park oder öffentlichen Wiese zu suchen lockte allein fast vierhundert Kinder daheim vom Küchentisch weg. Der Renner der Veranstaltungen war wieder das Projekt „Polizeibeamte lesen vor“ (1.350 Kinder), das die Lesefüchse seit 16 Jahren gemeinsam mit dem Polizeipräsidium München laufen haben. Aufs Jahr berechnet lauschten jede Woche 930 Nachwuchszuhörer den vorgetragenen Geschichten.
In seinem Bericht über die finanzielle Situation der Lesefüchse informierte Finanzvorstand Hans Wanger unter anderem über das konstruktive Verhältnis zur Stadt München. Auch in der Krise hat sie sich als verlässliche Partnerin gezeigt. Verwaltung und Stadtrat honorierten deutlich, dass die Lesefüchse den Lockdown nutzten, um erfolgreich alternative Wege für ihre Vereinstätigkeit zu erarbeiten. Im Übrigen sind die Finanzen solide strukturiert. Nur das geschrumpfte Aufkommen an Spenden durch geringere Zuweisungen von den Gerichten musste Wanger negativ anmerken.
Die turnusmäßige Neuwahlen ergaben keine Überraschungen. Stefan Inderst, Hans Wanger und Hans-Peter Meier wurden im Vorstand bestätigt. Erstmalig in den Beirat wählte die Versammlung Peter Gloël für den Bereich Polizeilesungen, Elena Reumann für die Qualitätspaten und Carmen Deiseroth als Koordinatorin Bibliotheken.