Vorlesen zur “Blütenlust” im Botanischen Garten

So schwer war es eigentlich nicht, zu den Lesefüchsen ins Mexikohaus im Botanischen Garten zu gelangen. Kurz hinter den Kassen links ins Gebäude, zuerst an den baumhohen Kakteen vorbei, dann durch eine schwülfeuchte Urwaldatmosphäre und hinten, in Höhe des Kapernstrauches, rechts: Haus 6, Mexikohaus. Dort befindet sich am Kopf des Gewächshauses, vor übermannshohen schlanken Kakteen und stacheligen dicken Exemplaren, viele zurzeit mit prächtigen Blüten besetzt, ein versteckter Ruheplatz mit Bank. Und dort warteten unter dem Riesensauerklee Helga Wilde und Christa Knott mit ihrer prall gefüllten Büchertasche. Über zwanzig Kinder fanden am Sonntagnachmittag den Weg zu den Lesefüchsen. Zuerst gab es die Geschichte vom Kamel „Alberto Einfach Einzigartig“, verfasst von Gusti. Drei Höcker hat es seltsamerweise und lernt dabei, dass alle Tiere etwas Besonderes haben, was sie unterscheidet und doch gehören sie alle zusammen.
Auf der Suche nach der Funkelblume
Besonders gut zum botanischen Garten passte die Erzählung von Benjamin Flouw: „Die goldene Funkelblume“. Ein Fuchs hatte sich ein Botanikbuch angelegt und merkte, dass ihm noch eine ganz besondere Blume in seiner Sammlung fehlt. Hoch oben auf einem Berg findet er sie. Aber da es das einzige Exemplar ist, entscheidet er sich, sie nicht zu pflücken, sondern sie stattdessen nur abzumalen.

Am Vormittag hatten die beiden Damen im kühlen Nutzgarten „Oma Apos Garten“ vorgelesen. Und am Tag zuvor waren es Michaela Hanauer-Dietmaier und Doris Brinnig gewesen, die von den Lesefüchsen in den Botanischen Garten gekommen waren.
Bei dem kräftigem Sonnenschein am Sonntag hatte sich das Gewächshaus auf 29 Grad Celsius aufgeheizt. Trotzdem hörten alle Kinder gespannt zu und bekamen nicht genug. Kaum war die erste zu Ende, krähte der vierjährige Xaver laut: „Noch eine Geschichte!“ Hinterher gefragt, wie es ihm gefallen habe, war die knappe Antwort „Gut“. Auf die Nachfrage „Warum“ kamen dann etwas unverständliche Blicke und die zweite Antwort lautete „Weiß nicht“. Wir übersetzen das mal mit „Alles war gut“.
(hpm)