
Flora und Magnus sind Dauergäste in der Stadtbibliothek Giesing. Jede Woche dienstags fährt sie ihre Mutter von Harlaching aus im Radlanhänger zu dem weißen Neubau in die Deisenhofener Straße. 15:30 Uhr ist dort Vorlesestunde der Lesefüchse. Und jede Woche erhalten sie einen Stempel in ihre Lesekarten. Für jeweils zehn Stempel bekommt ein Kind ein kleines Buchgeschenk von den Lesefüchsen. Nun sind beide Geschwister diese Woche bei ihrem einhundertsten Stempel angekommen. Der Lohn für regelmäßiges aufmerksames Zuhören: eine kleine Urkunde und ein besonders spannendes Buch. Für Flora lauter Bastelideen mit Dingen, die man im Wald finden kann, für Magnus eine Abenteuergeschichte vom Drachen Kokusnuss
Flora geht schon in die 1. Klasse und leiht sich manchmal die vorgelesenen Bücher aus, um sie zu Hause selber nachlesen zu können. Magnus liebt spannende Geschichten, aber auch „Mama Muh“ oder die Geschichten von „Elmar dem karierten Elefanten“.
Tiergeschichten und Sachbücher mögen sie besonders. Und wie ihre Mutter erzählt, unterscheiden sie auch, wer vorliest, denn bei den verschiedenen Vorleserinnen treten die Charaktere aus den Büchern ganz unterschiedlich zu Tage. Bücher, so sagt sie, sind eine wichtige Alternative zu Fernsehen oder Computern. Mit Bilderbüchern hat sie ihre beiden von klein auf vertraut gemacht. Deswegen nimmt sie den Weg nach Obergiesing jede Woche gerne auf sich.
Heidrun Langer, Christa Brethfeld, Susanne Steinbicker und Brigitte Erhardt von den Lesefüchsen betreuen jede Woche die Giesinger Lesestunden. Sie engagieren sich schon seit mehr als zehn Jahre für die Leseförderung. Das Team ist sich einig: Kinder sollten so früh wie möglich an Bücher und das Lesen herangeführt werden. Das gelingt besonders gut mit dem Vorlesen. Damit können Fantasie und Konzentration sowie die sprachliche Ausdrucksfähigkeit der Kinder gefördert werden.
Ganz wichtig: Es wird auch in den Schulferien vorgelesen. Wenn es das Wetter zulässt, sogar draußen im Innenhof der Stadtbibliothek.
(ca, hpm)