Auszeichnung für Projekt "Ausgrenzung, Toleranz, Kinderrechte"

Vom NS-Dokuzentrum pädago­gisch aufbe­reitet ist die NS-Zeit für Viert­klässler der Grund­schüler ein Thema, dem sich die Lesefüchse seit 2011 intensiv widmen. Foto: Privat

Seit nunmehr sechs Jahren führt der Lesefüchse e.V. gemeinsam mit dem NS-Dokumen­ta­ti­ons­zentrum das Projekt “Ausgrenzung, Toleranz, Kinder­rechte” für die vierte Jahrgangs­stufe der Grund­schulen durch. Diese erfolg­reiche Zusam­men­arbeit wurde jetzt vom Bündnis für Demokratie und Toleranz (bfdt), Berlin, als vorbildlich einge­stuft und mit einem Preis in Höhe von 2.000 Euro ausge­zeichnet. Darauf sind alle am Projekt Betei­ligten zu Recht sehr stolz.

Auftakt der Zusam­men­arbeit war der bundes­weite Vorle­setag am 18. November 2011 gewesen. Er stand in München ganz im Zeichen des 70. Jahrestags der Depor­tation der Münchner Jüdinnen und Juden. Das Kinderbuch “Anne Frank” von Josephine Poole bildete die Grundlage für dieses wagemutige Projekt. Die Münchner Stadt­bi­bliothek, das NS-Dokumen­ta­ti­ons­zentrum und die Lesefüchse führten damals 348 Münchner Schüle­rinnen und Schüler verschie­dener Jahrgangs­stufen behutsam an das schwierige Thema der Ausgrenzung und Verfolgung eines Teils der Münchner Bevöl­kerung heran.

Bei der Veran­staltung 2011 waren zehn vierte Grund­schul­klassen dabei. Aufgrund des großen Erfolgs entstand die Idee, bereits bei der vierten Jahrgangs­stufe über eine Kinder­buch­lesung und einem anschlie­ßenden Gespräch darüber ein erstes Verständnis für die Geschichte des Natio­nal­so­zia­lismus und dessen Folgen zu entwi­ckeln. Im Schuljahr 2013/2014 wurde das Gemein­schafts­projekt erstmals bei drei Grund­schulen durch­ge­führt. Partner des Projekts waren der Verein Lesefüchse und das NS-Dokumen­ta­ti­ons­zentrum, weil die Veran­staltung unmit­telbar in den jewei­ligen Grund­schulen durch­ge­führt wurde.

Vom Schuljahr 2016/2017 an ergänzt den Lese- und Gesprächstag ein geführter Rundgang im NS-Dokumen­ta­ti­ons­zentrum. Die bespro­chenen Themen werden dabei noch einmal aufge­griffen und alters­ge­recht mit der Geschichte des Natio­nal­so­zia­lismus verknüpft. Das Interesse der Schulen ist groß, sodass wir mittler­weile je Schuljahr an vier bis fünf Schulen die Kinder­buch­lesung mit Gespräch und Besich­tigung abhalten. Für das laufende Schuljahr 2019/2020 sind die Termine schon für sechs Münchner Grund­schulen (20 Schul­klassen) fix vereinbart.

(ah)