„Warum durften jüdische Kinder nicht ins Schwimmbad?“ – „Was geschah, wenn man als Jude ohne gelben Stern auf die Straße ging?“ – „Warum mussten sich Anne Frank und ihre Familie verstecken?“ Solche und ähnliche Fragen diskutierten Historiker des NS- Dokumentationszentrums in diesem Jahr wieder mit Kindern aus der 4. Klassenstufe und zeigten ihnen in der Ausstellung des Zentrums Beispiele, wie Juden und andere Gruppen in München in der Zeit des Nationalsozialismus schikaniert wurden.
Nachdem das Projekt „Toleranz, Ausgrenzung, Kinderrechte“, das von den Lesefüchsen gemeinsam mit dem NS-Dokumentationszentrum seit dem Schuljahr 2013/2014 durchgeführt wird, während der Corona- Zeit zwei Jahre aussetzen musste, ist es nun dieses Schuljahr wieder mit großem Erfolg angelaufen. Fünf Münchner Grundschulen nahmen seit April daran teil, 311 Kinder aus 15 Klassen waren mit Feuereifer dabei. Teilweise hatten sie so viele Fragen, dass sie die Diskussionsleiter gar nicht mehr gehen lassen wollten. Und eine Lehrerin staunte: „Ich war skeptisch, ob man mit einem so schwierigen Thema die Kinder eineinhalb Stunden lang bei der Stange halten könne. Und ich bin völlig begeistert, wie gut das gelungen ist.“
Für dieses Schuljahr ist die Kampagne damit beendet, aber Voranmeldungen fürs kommende Schuljahr sind bereits jetzt möglich. Das NS-Dokumentationszentrum bildet extra weitere Fachkräfte aus, die das Thema kindgerecht behandeln können, damit noch mehr Schulen teilnehmen können.
BR