15 Schulklassen diskutieren über Anne Frank und die NS-Zeit

Dr. Dirk Riedel vom NS-Dokumen­ta­ti­ons­zentrum mit Schüle­rinnen in der Ausstellung Fotos: LF/Dr. Röthlein

„Warum durften jüdische Kinder nicht ins Schwimmbad?“ – „Was geschah, wenn man als Jude ohne gelben Stern auf die Straße ging?“ – „Warum mussten sich Anne Frank und ihre Familie verstecken?“ Solche und ähnliche Fragen disku­tierten Histo­riker des NS- Dokumen­tations­zentrums in diesem Jahr wieder mit Kindern aus der 4. Klassen­stufe und zeigten ihnen in der Ausstellung des Zentrums Beispiele, wie Juden und andere Gruppen in München in der Zeit des Natio­nal­so­zia­lismus schika­niert wurden.

Nachdem das Projekt „Toleranz, Ausgrenzung, Kinder­rechte“, das von den Lesefüchsen gemeinsam mit dem NS-Dokumen­ta­ti­ons­zentrum seit dem Schuljahr 2013/2014 durch­ge­führt wird, während der Corona- Zeit zwei Jahre aussetzen musste, ist es nun dieses Schuljahr wieder mit großem Erfolg angelaufen. Fünf Münchner Grund­schulen nahmen seit April daran teil, 311 Kinder aus 15 Klassen waren mit Feuer­eifer dabei. Teilweise hatten sie so viele Fragen, dass sie die Diskus­si­ons­leiter gar nicht mehr gehen lassen wollten. Und eine Lehrerin staunte: „Ich war skeptisch, ob man mit einem so schwie­rigen Thema die Kinder eineinhalb Stunden lang bei der Stange halten könne. Und ich bin völlig begeistert, wie gut das gelungen ist.“

Für dieses Schuljahr ist die Kampagne damit beendet, aber Voranmel­dungen fürs kommende Schuljahr sind bereits jetzt möglich. Das NS-Dokumen­ta­ti­ons­zentrum bildet extra weitere Fachkräfte aus, die das Thema kindge­recht behandeln können, damit noch mehr Schulen teilnehmen können. 

BR