„Lesefüchse e.V.“ führt in Zusammenarbeit mit 20 Münchner Grundschulen und 17 Stadtbibliotheken wöchentliche Vorlesestunden für Kinder durch. Der Verein wird zur einen Hälfte durch die Stadt München finanziert, zur anderen durch Mitgliedsbeiträge und Kostenanteile der Schulen und Bibliotheken. Mit der Idee, die Sprachkompetenz von Kindern aus sozial schwierigen Verhältnissen oder nichtdeutscher Herkunft zu fördern und sie mit Geschichten aufwachsen zu lassen, lesen rund 300 ehrenamtliche Helfer wöchentlich etwa 1.100 vier- bis zehnjährigen Kindern vor. Zusätzlich wird in 8 Schulen mit 32 Vorleser/innen für ca. 70 sozial oder sprachlich benachteiligte Kinder mit Migrationshintergrund eine Einzelförderung durch Mentoren angeboten. „Das Vorleseprojekt des Vereins Lesefüchse e.V. ist für Kinder mit Migrationshintergrund ein wunderbarer Weg, unsere Sprache und unsere Kultur kennenzulernen. Beides sind wichtige Schlüssel für die Integration. Der Verein Lesefüchse e.V. leistet hier einen ungemein wertvollen Beitrag“ lobte Integrationsstaatssekretär Johannes Hintersberger. Zusammen mit Silke Janssen vom DEICHMANN-Förderpreis überreichte er eine Urkunde sowie das Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro.
Seit 13 Jahren engagiert sich DEICHMANN für die berufliche Integration von benachteiligten Kindern und Jugendlichen. Ausgezeichnet werden Initiativen, die auf verschiedenen Ebenen helfen, Kinder und Heranwachsende in Beruf und Gesellschaft einzugliedern. Der Preis hat u.a. Projekte im Blick, die Menschen mit Migrationshintergrund helfen. Ausgezeichnet werden Projekte, die nachhaltig und kreativ mithelfen, jungen Menschen den Weg ins Berufsleben zu ebnen.
Hans Wanger, 1. Vorsitzender, bedankte sich herzlich: “Die Nachricht, dass der Lesefüchse e.V. bayerischer Landessieger des Deichmann-Förderpreises für Integration ist, hat uns unbändig gefreut und stolz gemacht. Es ist die Bestätigung, dass wir mit unserem Mentorenprojekt auf einem guten Weg sind.” Gerade die Einzelförderung durch die Lesementoren sei gerade für Kinder mit Migrationshintergrund, die Sprach- und Lernprobleme haben, eine wichtige Form der Bildungsunterstützung, die einen wesentlich Beitrag zu einer erfolgreichen Integration leiste. “Der Förderpreis ist für uns Anlass und Anreiz, das Thema im Rahmen unserer Vereinsziele zu verstärken und auszubauen”, sagte er.
Vermittlung von Sprache und Werten
Initiiert von Helga Wolf, die mit dem Vorlesen an einer Grundschule im Münchner Hasenbergl begonnen hatte, wurde „Lesefüchse e.V.“ 2003 gegründet. Den ehrenamtlichen Vorlesern von „Lesefüchse e.V.“ liegen vor allem Kinder am Herzen, die aus sozial schwierigen Verhältnissen stammen oder aufgrund ihrer nichtdeutschen Herkunft Sprachdefizite aufweisen.
Einige dieser Kinder erhalten jede Woche eine Einzelförderung durch Mentoren. Die Förderung beinhaltet spielerische Übungen, lustige Sachtexte mit ansprechender visueller Aufmachung, um Neugier und Motivation zu wecken. Die Einzelsitzungen dauern 20 bis 30 Minuten und die Förderung der Kinder erstreckt sich über ein ganzes Schuljahr. Ziel der Förderung ist die Entwicklung der Sprachkompetenz sowohl für den verbalen Ausdruck als auch für das Lesen und das Verständnis von Texten. Neben der Erweiterung ihres Sprachschatzes werden den Kindern durch Märchen und Geschichten auch der kulturelle Hintergrund und die Werte unseres Landes vermittelt. Durch Geschichten aus fremden Ländern wiederum erfahren die Kinder eine Erweiterung ihres Weltbildes. Durch das Vorlesen und die Sprachübungen fördert der Verein auch Eigenschaften wie Geduld, Konzentrationsfähigkeit und Ausdauer. Dies erleichtert den Kindern das Lernen in der Schule und trägt dazu bei, dass auch benachteiligte Kinder später die gleichen Chancen erhalten. Am Ende des Schuljahres erhalten alle Kinder ein Buchgeschenk von den „Lesefüchsen“, damit sie sich daran gewöhnen, auch selbst zu lesen und Bücher zu besitzen.
(Deichmann Kommunikation/ Lesefüchse hpm)
Siehe auch den Bericht