Wer war der Dieb?

Lesefüchse schicken Kinder zum Krimifest

Krimi­rätsel für Kinder präsen­tierten die beiden Fürsten­rieder Kontakt­be­reichs­be­amten auf dem Kinder-Krimi­fes­tival. Foto: hpm

Wie wird man Meister­de­tektiv? Am besten wohl, indem man mit seiner Klasse direkt zur Polizei geht und sich dort an der Lösung einer rätsel­haften Krimi­ge­schichte versucht. Beim diesjäh­rigen Kinder­kri­mifest kamen Kinder aus der Theresia-Gerhar­dinger‑, den Grund­schulen Schäfer­wiese und Rothpletz­straße sowie der Luise-Kiesselbach-Förder­schule an zwei Tagen durch die Lesefüchse vermittelt zu einem Besuch in die Presse­stelle des Polizei­prä­si­diums.  Und da lasen dann beispiels­weise am 19. März Polizei­haupt­meister Martin Schmid und Polizei­haupt­kom­mis­sarin Sabine Wille von der Polizei­in­spektion Forstenried aus dem Buch „Die unheim­liche Villa“. Die Autoren Corinna Harder und Jens Schumacher haben darin 18 spannende Geschichten zusam­men­ge­fasst, in denen die beiden Kinder vom Club „Top secret ermittelt“ knifflige Krimi­nal­fälle lösen. Vor allem durch genaues Beobachten und logische Schluss­fol­ge­rungen. In der Geschichte vom Diebstahl im Antiqui­tä­ten­laden gibt es einen wichtigen Zeugen, der den Dieb gesehen haben will. Aber tatsächlich wollte er nur von sich selber ablenken. Das hatten viele Kinder der Klasse 3 der Grund­schule Schäfer­wiese auch schnell heraus­ge­funden. „Na, ihr seid ja lauter Meister­de­tektive“, lobte Sabine Wille.

Wie sehen Krimi­nelle aus?

Auch die andere Geschichte hatte es in sich. Da gab es immer wieder Diebstähle in einem Juwelier­laden. Wenn viele Besucher kamen, fehlten hinterher jedes Mal wertvolle Stücke. Und obwohl die Kunden genau kontrol­liert wurden, konnte man bei niemanden irgendein Schmuck finden. Trotzdem kam immer wieder etwas weg. Also erstmal alle vorsorglich verhaften, die irgendwie kriminell aussehen und dann wird man schon eine Lösung finden?  Das war die Frage und die beiden Polizisten hatten darauf eine ernüch­ternde Antwort: „Wer böse ist, das sieht man nicht. Krimi­nelle kann man nicht an ihrem Aussehen erkennen!“, sagte Martin Schmid. Weder ein Detektiv noch ein Polizist ist dazu in der Lage.

Von Kindern umringt waren die Polizisten, als sie beim Kinder­kri­mifest im Hof des Polizei­prä­si­diums ihre Fahrzeuge vorführten. Foto: hpm

Für die beiden Kontakt­be­reichs­be­amten aus Forstenried war der Besuch der Schüler*innen eine gute Gelegenheit, ein wenig von ihrer täglichen Arbeit zu erzählen und ihre Ausrüstung vorzu­führen. Frage an die Kinder: „Wollt ihr einen Gefäng­nis­wagen anschauen?“ Begeis­terter Jubel. Und als sie kurze Zeit später im Hof des Präsi­diums stehen werfen alle einen Blick in den großen Trans­porter, der mit separaten Einzel­sitzen und Kabinen mit Alubo­den­platten nicht so richtig gemütlich aussieht. Ein wohliges Schauern erfasste die jungen Besucher*innen, schließlich muss da heute ja niemand einsteigen. Statt­dessen durften alle noch einmal Dienst­mützen zur Probe aufsetzen und Leucht­westen mit Polizei­auf­schrift überstreifen. Und dann ging es wieder nach Hause. Der Dieb im Juwelier­laden hatte übrigens die Ringe, die er stehlen wollte, mit einem Kaugummi unter dem Laden­tisch „geparkt“ und später heimlich abgeholt, als niemand mehr kontrol­lierte. Und es war kein verschlagen ausse­hender Mann, sondern eine unauf­fällige ältere Dame.