Lichtermeer für die Demokratie

Lesefüchse: Aufruf zur Demons­tration gegen Rechtsextremismus

In ein riesiges Lichtermeer hatte sich die There­si­en­wiese am Abend des 11. Februar verwandelt. Es war ein deutliches Zeichen für die Demokratie und gegen Rechts­extre­mismus. Auch die Lesefüchse hatten zur regen Teilnahme aufge­rufen. Fotos: Kiesewetter 

Drei Wochen nach der großen Münchner Demons­tration auf Leopold- und Ludwig­straße, bei der 250.000 Teilnehmer*innen friedlich gegen rechts­extreme Bestre­bungen in Deutschland protes­tiert hatten, waren auf die There­si­en­wiese noch mehr Bürger und Bürge­rinnen gekommen. Und alle hatten Lampen und Lichter mitge­bracht. München leuchtete! Wie schon 1992, als sich über 400.000 Menschen in der Landes­haupt­stadt zu einer grandiosen Lichter­kette zusam­men­schlossen. Der Grund, auf die Straße zu gehen, damals wie heute, ist sehr ähnlich. 1992 brannten Heime für Asylbe­werber. Heute wollen Ultra­rechte Leuten mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund massenhaft abschieben. Das betrifft fast jeden zweiten Münchner oder Münch­nerin! Das betrifft unsere persön­lichen Nachbarn!

Mehrere Dutzend Organi­sa­tionen hatte aufge­rufen, sich an der Kundgebung auf der There­si­en­wiese zu betei­ligen. Auch die Lesefüchse. Der Erfolg war überwäl­tigend. Ab 18 Uhr gingen überall die Lichter an. Und jeder konnte sehen, das die Befür­worter unserer demokra­ti­schen Gesell­schaft keine schwei­gende Minderheit darstellen. 

Erfahrung aus NS-Projekt

Die Lesefüchse haben sich Gleich­be­rech­tigung und Gleich­be­handlung jedes einzelnen Menschen auf ihre Fahnen geschrieben. Indem wir beitragen, dass Kinder lesen lernen, ermutigen wir sie, sich weiter­zu­bilden und ein wichtiger Teil unserer Gesell­schaft zu werden. In einer Diktatur kann man sich nicht entfalten und auch nicht unter der Herrschaft von Nazis oder anderen Rechts­extremen. In unserem Projekt “Toleranz, Ausgrenzung und Kinder­rechte” infor­mieren wir seit 2011 gemeinsam mit dem NS-Dokumen­ta­ti­ons­zentrum Dritt­klässler über Schrecken der Nazizeit. Wir wissen, wovon wir reden. Deswegen ist es uns wichtig, auch öffentlich sichtbar für unsere demokra­tische Gesell­schaft einzutreten.

Wir danken allen Lesefüchsen, die unserem Aufruf gefolgt sind. Wir sind stolz auf Euch!

(hpm)