Lesefüchse: Aufruf zur Demonstration gegen Rechtsextremismus
Drei Wochen nach der großen Münchner Demonstration auf Leopold- und Ludwigstraße, bei der 250.000 Teilnehmer*innen friedlich gegen rechtsextreme Bestrebungen in Deutschland protestiert hatten, waren auf die Theresienwiese noch mehr Bürger und Bürgerinnen gekommen. Und alle hatten Lampen und Lichter mitgebracht. München leuchtete! Wie schon 1992, als sich über 400.000 Menschen in der Landeshauptstadt zu einer grandiosen Lichterkette zusammenschlossen. Der Grund, auf die Straße zu gehen, damals wie heute, ist sehr ähnlich. 1992 brannten Heime für Asylbewerber. Heute wollen Ultrarechte Leuten mit Migrationshintergrund massenhaft abschieben. Das betrifft fast jeden zweiten Münchner oder Münchnerin! Das betrifft unsere persönlichen Nachbarn!
Mehrere Dutzend Organisationen hatte aufgerufen, sich an der Kundgebung auf der Theresienwiese zu beteiligen. Auch die Lesefüchse. Der Erfolg war überwältigend. Ab 18 Uhr gingen überall die Lichter an. Und jeder konnte sehen, das die Befürworter unserer demokratischen Gesellschaft keine schweigende Minderheit darstellen.
Erfahrung aus NS-Projekt
Die Lesefüchse haben sich Gleichberechtigung und Gleichbehandlung jedes einzelnen Menschen auf ihre Fahnen geschrieben. Indem wir beitragen, dass Kinder lesen lernen, ermutigen wir sie, sich weiterzubilden und ein wichtiger Teil unserer Gesellschaft zu werden. In einer Diktatur kann man sich nicht entfalten und auch nicht unter der Herrschaft von Nazis oder anderen Rechtsextremen. In unserem Projekt “Toleranz, Ausgrenzung und Kinderrechte” informieren wir seit 2011 gemeinsam mit dem NS-Dokumentationszentrum Drittklässler über Schrecken der Nazizeit. Wir wissen, wovon wir reden. Deswegen ist es uns wichtig, auch öffentlich sichtbar für unsere demokratische Gesellschaft einzutreten.
Wir danken allen Lesefüchsen, die unserem Aufruf gefolgt sind. Wir sind stolz auf Euch!
(hpm)