Wenn die Geschichte spannend ist, macht Zuhören gleich noch einmal so viel Spaß. Aber wenn noch ein besonderer Vorleser und außerdem eine spannende Atmosphäre dazu kommen, dann ist der Genuss gleich dreifach. Auf dem zehnten Lesefest der Lesefüchse waren alle Komponenten perfekt aufeinander abgestimmt. Im Verkehrszentrum des Deutschen Museums waren die Museumsstücke, in denen die Lesefüchse die eingeladenen Schulklassen empfangen durften, bestens präpariert. Der ehemalige Mitropa-Speisewagen, der Güterwagen und auch der Postwagen waren mit bunten Sitzkissen ausstaffiert worden.
Dort standen extra Tische mit Leselampen für die Vorleser. In S‑Bahn und bei den Straßenbahnen reichte das Licht, das durch die Fenster hereinschien und hier waren noch alle Original-Sitze vorhanden.
Alle Geschichten drehten sich ums Reisen, Abenteuer erleben und Urlaub machen. Aus dem ganzen Stadtgebiet kamen die zwölf Klassen in Begleitung ihrer Lehrer angereist. Erfahrene Vorleser und Vorleserinnen der Lesefüchse wechselten sich mit Polizeibeamten beiderlei Geschlechts und ebenso sechs Mitarbeitern unseres langjährigen Förderers Ernst & Young bei den Geschichten ab. Für viele Kinder war das eine ganz neue Erfahrung, dass die Polizei Spaß daran hat, für ihre Unterhaltung zu sorgen. Ein besonderer Höhepunkt war die Runde der Ehrenvorleser. Für sie
hatten die Lesefüchse zwei Geschichten dabei, die von den beiden Autorinnen Manuela Seidel und Michaela Hanauer extra für die Jubiläumsbroschüre geschrieben wurden. Und so lasen denn Dr. Arne Ackermann, Leiter der Stadtbibliothek, Polizeirat Peter Gloel und SPD-Stadträtin Kathrin Abele, die für den Schirmherr OB Dieter Reiter gekommen war, ihren Schulklassen die Geschichte vom lesenden Fuchs und die vom Lesekobold Rubius vor. Die Stadträtin hatte den Text daheim schon mal ihren Kindern testweise vorgelesen: „Meine Tochter war total begeistert.“ Und ihr selber hat es auch riesig Spaß gemacht, wie sie hinterher verriet.
Nicht viel anders erging es Birgit Echtler von der Stiftung Zuhören und Stefanie Reichelt aus dem Kulturreferat, die ebenfalls im Verkehrsmuseum vorlasen. Und für Michaela Hanauer war es eine ganz besondere Sache zu sehen, wie die Kinder auf ihre Geschichte vom kleinen Fuchs reagieren, der ja seinerseits den Tiere des Waldes vorliest.
Im Jubiläumsjahr hatten die Lesefüchse die teilnehmenden Schulklassen aufgefordert, sich einmal selber an einer Geschichte zu versuchen. Das Ergebnis war überwältigend und die Expertenjury tat sich nicht leicht bei der Auswahl. Gewonnen hat die Klasse 3b der Grundschule Implerstraße mit einem Ferienabenteuer von Felix Müller. Die Klasse darf jetzt die Reiterstaffel der Polizei besuchen. Der Schauspieler Thomas Koch las die Siegergeschichte in der Ausstellungshalle für den Stadtverkehrs vor, in die alle Klassen zur Siegerfeier gekommen waren.
Zu den gut 260 Kindern, die durch die Hallen I und II wuselten, gesellten sich noch 50 Vorleser und Ehrengäste. Der gesamte Ablauf war perfekt organisiert von Christine Ackermann und Evi-Anna Wassilikos aus der Geschäftsstelle und ihren Helfern. Nach dem Lesemarathon luden die Lesefüchse alle Vorleser und Gäste zu einem kleinen Empfang ein. Der stellvertretende Vorsitzende Hans Wanger dankte in seinem Rückblick allen Helfern und Unterstützern, die den Lesefüchsen zur Seite gestanden waren: Zum Beispiel bei Gina Baumgartner von der Stadtsparkasse München. Sie hatte einen überdimensionalen Scheck mitgebracht, der die sehr großzügige Spende für das Lesefest symbolisierte. Da schmeckte die Geburtstagstorte aus quietschbunten Marzipanbüchern gleich noch einmal so gut.
(hpm)
Fotogalerie
Wir danken den Fotografen Peter Brüning, Peter Schönwälder, Michaela Süß und Hans-Peter Meier.