Es gibt da ein nettes Buch von Lorenz Pauli vom Fuchs in der „Pippilothek“. Erst jagt der einer Maus hinterher und landet dabei in einer Bibliothek, dann findet er Gefallen an den Bücher und lernt selber lesen. Das können die Lesefüchse natürlich alle schon längst. Aber jetzt besitzen sie sogar eine eigene Leih-„pippilothek“. Bisher standen die viele Bücher, Rezensionsexemplare, Schenkungen und eigene Anschaffungen nur als Präsenzbestand zur Verfügung. Das hat sich nun geändert. Ab sofort können alle Vorleser*innen und Vereinsmitglieder diese Bücher ausleihen und mit nach Hause nehmen.
Birgitt Grümmer und Helga Menne hatten sich seit Anfang März durch den Bestand der rund 1.400 Kinderbücher gekämpft.Alles musste erfasst und ausgezeichnet werden. Das Wichtigste, und wohl zugleich Schwerste daran, war die Kategorisierung. Schließlich musste es für die Bücher selbst und für die Arbeit des Lesefuchsvereins gleichermaßen passen. Deswegen haben die beiden Damen Sachgruppen gefunden, die es mit Sicherheit in keiner anderen Bibliothek gibt: „NS-Dokumentationszentrum“, steht da beispielsweise neben „Polizeibeamte lesen vor“ oder „Mobbing“. Andere sehr spezielle Gruppierungen sind „Walderlebniszentrum“ oder die „Zeitschrift Gecko“.
Geholfen hat ihnen dabei eine Bibliothekssoftware, die ursprünglich für Schulen entwickelt wurde. Da kann man mit einem Barcodeleser mit einem Pieps ein Buch mit Titel, Autor*in, Illustrator*in aufnehmen. Gute Idee, wenn es denn auch so geklappt hätte! Aber zu den Basis-Parametern war noch eine Menge Nacharbeit nötig, bis alle Daten im System erfasst waren. Außerdem stammen manche Bücher noch aus den 60er Jahren, als noch niemand an eine automatische Erfassung gedacht hatte. Und ISBN-Nummern waren auch noch nicht vergeben. Da blieb nur Handarbeit von Anfang an
Rund zwanzig laufende Regalmeter mit Büchern stehen jetzt zur Verfügung. Ausleihe ist immer mittwochs von 11 bis 13 Uhr. Die Ferien der Geschäftsstelle sind aber auch Bibliotheksfeiertage. Dann ist geschlossen. Vier Wochen beträgt die maximale Leihfrist und bei fünf Büchern zur gleichen Zeit ist die Obergrenze erreicht. Gebühren werden keine erhoben. Alles soll mit so wenig Aufwand wie möglich organisiert werden. Deswegen sind auch keine Leseausweise vorgesehen. Schließlich kennen sich die Lesefüchse ja mit Büchern aus. Auch ohne dass sie Mäuse jagen.