Wiesn-Märchen statt Wiesn-Anstich

Das 100. Lesefuchs­video kommt von OB Dieter Reiter

Die Wiesn fällt aus. Es lebe die Wiesn! Das Oktoberfest und der tradi­tio­nelle Anstich am kommenden Samstag müssen bekann­ter­maßen wegen der Corona-Pandemie ausfallen. Aber Münchens OB Dieter Reiter ist trotzdem für die Wiesn aktiv. Von seinem Amtszimmer im Rathaus aus liest er für alle Münchner Kinder per Video das Märchen vom ersten Oktoberfest vor. Zu sehen ist Reiter pünktlich zur Wiesn­an­stichzeit ab 12 Uhr. In diesem Jahr auf der Inter­net­plattform www.lesefuechse-daheim.de

Das Märchen vom Pferdenarr und Lohnkut­scher Franz erzählt von dessen Idee zu einem Pferde­rennen, an dem alle, egal welchen Standes, teilhaben können. Das Pferde­rennen ist histo­risch verbürgt und gilt als Ursprung des Oktober­festes. Die Geschichte, die OB Reiter ganz wunderbar entspannt präsen­tiert, ist das 100. Video der Lesefuchs-Vorle­se­reihe, die der Verein im vergan­genen Jahr zu Beginn der Pandemie ins Leben gerufen hat. Andere promi­nente Vorleser sind die Minis­ter­prä­si­denten Markus Söder und Winfried Kretschmann oder Münchens Kultur­re­ferent Anton Biebl.

Oberbür­ger­meister Dieter Reiter: „Es hat mir großen Spaß gemacht, die Geschichte von Franz und seiner Idee für ein Volksfest mit Pferde­rennen vorzu­lesen. Ein kleiner Trost dafür, dass wir dieses Jahr zum zweiten Mal auf das echte Oktoberfest verzichten müssen. Mit ihrer Aktion haben die Lesefüchse das Beste aus der Corona-Situation gemacht und die Geschichten einfach per Video zu den Kindern geschickt. Ich wünsche uns allen trotzdem, dass auch das persön­liche Vorlesen bald wieder in vollem Umfang möglich ist!“

Die Lesefüchse wollen mit dieser Website ihren Beitrag leisten zur Überwindung der Corona-Pandemie. Ehren­amtlich tätige Vorleser*innen lesen dort ihre Lieblings­ge­schichten vor. Aufge­nommen wurden alle Video­clips immer daheim mit dem Handy oder Laptop. Das verhin­derte jegliche Anste­ckung. Die Verlage haben großzügig Lizenzen erteilt. Einige sind jedoch schon wieder ausge­laufen. Trotzdem sind zurzeit noch 89 Beiträge online. Seit Beginn im April 2020 haben die Lesefüchse damit schon rund 25.000 Aufrufe verzeichnet. Der Bayerische Landtag hat den Lesefüchsen für diese Idee den Bayeri­schen Bürger­preis verliehen. 

Vor Beginn der Corona-Pandemie waren die rund 300 Vorleser*innen des Vereins haupt­sächlich in Münchner Schulen und Biblio­theken aktiv. Jede Woche erreichten sie im Schnitt etwa 1.100 Kinder, meist im Alter zwischen fünf und zehn Jahren.