Lesebetrieb wegen Corona völlig eingestellt

Die Lesefüchse haben alle Vorleser*innen nach Hause geschickt. Wegen der sich drama­tisch verschlech­ternden Corona-Situation hat der Vorstand entschlossen, bis auf weiteres alle Vorle­se­stunden einzu­stellen. Damit folgen die Lesefüchse dem dringenden Aufruf nach rigoroser Einschränkung aller Kontakte, den der Chef des Robert-Koch-Instituts, Prof. Lothar Wieler am Mittwoch vor der Presse geäußert hatte. Mehr als 65.000 Neuin­fek­tionen an einem Tag lassen keine andere Wahl. Schon am Donnerstag vergan­gener Woche hatte der Vorstand der Lesefüchse ein Lesestopp für die Biblio­theken verordnet. Dort war die Infekt-Situation wegen der ständig wechselnden, hetero­genen Vorle­se­gruppen schon früher als in den Schulen kritisch geworden.

„Wir wollen nicht auf Anord­nungen der Behörden warten, weil wir eine ureigene Verant­wortung für alle unsere Lesefuchs-Vorle­se­rinnen und ‑Vorleser haben,“ macht Stefan Inderst, der Vorsit­zende der Lesefüchse München deutlich. „Zwar lesen bei uns nur geimpfte Personen vor, aber wir wissen mittler­weile, dass eine Impfung nicht 100-prozentig davor schützt, sich oder andere Personen anzustecken.“ Und das wäre die schlimmste Situation, wenn die Lesefüchse dazu beitragen würden, das hochan­ste­ckende Virus in die Schulen zu tragen.

Auch wenn die Entscheidung bitter ist für alle Betei­ligten, so hat sich der Vereins­vor­stand aufgrund der klaren Situation doch zu dem erneuten Vorle­se­lockdown entschlossen. Dabei hat er die volle Rücken­de­ckung des Beirats. Der Verlauf der vierten Anste­ckungs­welle lässt keine Hoffnung zu auf ein kurzfris­tiges Ende. Deswegen rechnen die Lesefüchse nicht mit einer Wieder­auf­nahme der Lesungen vor dem Ende der Weihnachtsferien.