Waltraud Stocker ist im Westend von Anfang dabei, als Teamleitung und als Fels in der Brandung

Dass die Lesefüchse bereits seit zwanzig Jahren regelmäßig irgendwo vorlesen, das kommt öfters vor. Schließlich ist der Vorleseverein bereits vor 23 gegründet worden. Aber dass es jemanden gibt, der von Anfang bis heute an verantwortungsvoller Stelle mit dabei ist, das ist wirklich selten. Und so war Stefan Inderst, ehemaliger Vorsitzender der Lesefüchse, auch voll des Lobes für Waltraud Stocker, die seit zwanzig Jahren in der Schwanthaler Schule für die Lesefüchse aktiv ist.
Er überbrachte für die Westend-Grundschule eine Anerkennungsurkunde und überreichte sie Rektorin Hanna Bogdahn. “Die Schwanthaler Straße”, meinte er, “ist keine gewöhnliche Grundschule. Sie lesen hier nicht einfach vor, sie betreiben Sprach-Pionierarbeit unter erschwerten Bedingungen.” Weil die Kinder dort aus sehr unterschiedlichen Ländern kommen und Deutsch für sie eher eine Fremdsprache sei, müssten Stocker und ihr Team wahre Pantomimenkünstler beim Vorlesen sein. “Der ‘Schwanthaler Stil’, das ist Vorlesen als Gesamtkunstwerk!”
Geschichten sind die stärkste Währung
Und unter solchen Voraussetzungen ein Team kontinuierlich zu leiten, das, so Inderst, verlange gleichermaßen Humor, Engagement und Managerqualitäten. Und ebenso ein hervorragendes Team. “Sie alle haben bewiesen, dass Geschichten die stärkste Währung der Welt sind, selbst wenn sie in einer Sprache erzählt werden, die für viele Zuhörer noch Neuland ist,” sagte Inderst, selber Rektor einer Grundschule im Münchner Südwesten. “Wir feiern das 20-jährige Bestehen des Vorleseteams an der Grundschule Schwanthaler Straße!”
Kein Wunder, dass für Rektorin Hanna Bogdahn die Arbeitsgemeinschaft Vorlesen ein fester Bestandteil ihrer Schule ist. Sie weiß, dass viele Kinder das Vorlesen bekommen daheim nicht mehr kennen: ” Die Lesefüchse und die Schwanthaler Grundschule sind eine tolle Kombi”, sagt sie.
(hpm)