Bonjour chers enfants

Zweisprachig Vorlesen im Westend 

Evelyne Marty (l.) las in der Stadt­bi­bliothek Westend, mitreißend und mit viel Spaß, die franzö­sische Origi­nal­fassung von Tomi Ungerers Buch “Der Mondmann” vor. Foto: Lesefüchse/hpm

Das muss man sich jetzt einfach merken: 2ème Mercredi du Mois, 17h. Immer dann wird es franzö­sisch in der Stadt­bi­bliothek Westend. Carmen Deiseroth von den Lesefüchsen hat ein neues Team für fremd­spra­chiges Lesen zusam­men­ge­stellt. Diesmal nicht englisch, sondern franzö­sisch. Vergan­genen Mittwoch war Premiere in der Kinder­le­seecke und tatsächlich kamen sieben kleine Nachwuchs-Lesefüchse, um Evelyne Marty und Tanja Gschlößl bei ihrer franzö­sisch-deutschen Lesung zuzuhören.

Ein Buch von Tomi Ungerer, Schrift­steller und Illus­trator aus Straßburg, machte den Anfang: “Der Mondmann”. Und weil keine zweispra­chige Ausgabe zur Hand war, nahmen die beiden Vorle­se­rinnen einfach zwei Bücher, erschienen in unter­schied­lichen Ländern. Die kleinen Diffe­renzen in der Übersetzung, die eben nicht hundert­pro­zentig synchron verlief, wurden aber vom Feuer­eifer der beiden Damen mehr als wett gemacht.

Frau Marty arbeitete früher als Überset­zerin und trug die Geschichte (den franzö­si­schen Teil) mit viel Spaß vor. Frau Gschlößl, die auch erst vor kurzem zu den Lesefüchsen gekommen ist, übernahm den deutschen Part. Ebenso zum Team gehören Judith Prähofer, Claudia Guter und Daniela Stenzel, die an den nächsten Terminen zum Einsatz kommen werden. “Ich liebe die franzö­sische Sprache. Wenn man sie hört ist der Klang auch leicht zu erfassen”, bekennt Gschößl, Profes­sorin für Ingenieur-Ökologie, ihre Motivation für franzö­si­schen Geschichten.

Was ist wichtig?

Das zweite Buch war dann wirklich zweisprachig. Aus der edition Libri und von Antonella Abatiello geschrieben. Da wird die Frage aufge­worfen, was eigentlich wirklich wichtig sei bei einer Person bzw. einem Tier. “Le plus importante”. Die Antwort: immer etwas anderes, weil alle Tiere, und damit ja auch die Menschen, immer unter­schiedlich sind. Ein Elefant geht nicht ohne Rüssel, aber was sollte der bei einer Maus?

Hannah Schiele war mit ihren beiden Kindern eher zufällig zum Lesefuchs-Termin in der Bibliothek. Aber sie freute sich sehr über die nette Lesung und alle drei hörten aufmerksam zu. Familie Fombelle war extra herge­kommen. “Mein Mann stammt aus Frank­reich, ich aus Lettland”, erzählte sie. Zu Hause spreche ihr Mann mit den Kindern franzö­sisch. Da biete sich so eine zweispra­chige Sache hervor­ragend an. Ihr Sohn Theodor ist grad einge­schult worden. Das ideale Alter für die Geschich­ten­nach­mittage. Vor allem, weil er nämlich genau versteht, wann es wieder losgeht: Am 2. Mittwoch im Monat, 17 Uhr.

(hpm)