Es war ein großes Abenteuer: Grundschulkinder wollten den Münchner Rathausturm erlesen, immerhin eine Höhe von 85 Metern. So hieß es fleißig lesen und messen: Die Klassenlektüre wurde Buchrücken an Buchrücken übereinandergestapelt und die Buchrücken gemessen. Zehn Zentimeter ergaben einen „Pisameter“ in der Sprache des Wettbewerbs (initiiert von Ursel Scheffler www.buechertuerme.de ). Wenn man bedenkt, dass ein durchschnittliches Buch einen Buchrücken von einem Zentimeter hat, mussten ungefähr 8000 Bücher verschlungen werden, um die Höhe zu erreichen.
Begonnen hat das Projekt des Netzwerk Leseförderung München im Jahr 2019. Da Oberbürgermeister Dieter Reiter die Schirmherrschaft übernommen hatte, durften einige Schulklassen zum Start den Rathausturm besteigen, die Aussicht genießen, sich die Höhe bewusst machen und anschließend voller Elan mit dem Lesen starten. Dazu gehörte auch eine Lesefüchse-Klasse der Grundschule an der Walliser Straße. Die ersten Höhenmeter waren schnell geschafft, doch die Pandemie verzögerte die „Bauarbeiten“. Endlich, nach drei Jahren sind die Münchner Grundschüler*innen oben angekommen!
Unterstützt wurde die Aktion des Netzwerk Leseförderung München (http://www.leseförderung-münchen.de ) unter anderem von MKidS e.V. und uns Lesefüchsen. Hervorzuheben sind die vielen Lehrer*innen der Münchner Grundschulen, die sich über das Lesen von Klassensätzen der Münchner Stadtbibliothek an dem Projekt beteiligten.
Am 29. April fand das Kooperations-Projekt seinen feierlichen Abschluss: Die Münchner Autorin Silke Schlichtmann las den vierten Klassen der Grundschule am Karl-Marx-Ring aus ihrem Buch „Bluma und das Gummischlangengeheimnis“ vor. Einige der Viertklässler waren schon bei der Rathausturm-Besteigung und der Auftaktveranstaltung im April 2019 dabei. Nach der lebendig gestalteten Lesung erhielten die Zuhörer*innen eine Urkunde und einen symbolischen Pisameter für ihr Engagement. (ck)