Wichtel-Schabernack

Details

Autor: Ole Lund Kirkegaard

Illustrator: Svend Otto S.

Verlag: WOOW Books 2019

ISBN: 9783961770434

empfohlen von: Annegret Hillinger

in der Stadtbibliothek: noch nicht vorhanden

Wenn Sie ein fröhliches Buch für die Vorweih­nachtszeit suchen, das die besondere Stimmung dieser Zeit einfängt, ohne groß auf die christ­liche Botschaft einzu­gehen, so kann ich Ihnen dieses Wichtelbuch sehr empfehlen. Bei unseren skandi­na­vi­schen Nachbarn spielen ja Wichtel eine bedeu­tende Rolle, besonders in der so genannten “staden” Zeit – siehe auch Astrid Lindgrens “Tumte Tummetott”. Das Buch eines der bekann­testen dänischen Kinder­buch­au­toren, der auf tragische Weise schon mit 38 Jahren verstarb, ist wie ein Advents­ka­lender aufgebaut: 24 kurze Geschichten begleiten uns bis zum Weihnachtstag. So kann man das Buch auch in den Schulen bis zu den Ferien fertiglesen.

Jedes Jahr zur Weihnachtszeit zieht der achtjährige kleine Junge, dessen Namen wir nicht erfahren, aufs Land zu seinem Opa, um ein Bauern­junge zu werden. Schon die Reise zum Opa ist ein Erlebnis, denn erst geht’s ein langes Stück mit dem Zug, dann mit dem Bus und am Schluss holt ihn Alfred Olsen mit dem alten Lastauto ab. Und dann begrüßen ihn der Hund Sophus, der keinen Schnee mag, das Pferd Liese, das verrückt nach Kaugummi ist, und natürlich der Großvater. Dieser nennt seinen Enkel kurz “Stummel”.

Und gleich gibt es auch noch eine besondere Überra­schung: Ein Wichtel namens Nisse Puk kündigt per Brief seinen Besuch an und wird wohl bis Weihnachten bleiben und seinen Schabernack treiben. Dieser Nisse Puk ist schon steinalt. Opa meint, dass er so ungefähr 170 Jahre sein muss. Aber trotz des Alters hat er immer noch nur Streiche im Kopf.

Dann steht ein klitze­kleiner Koffer, kaum größer als ein Lesebuch in der Milch­kammer. Und Stummel bekommt eine große Aufgabe zugeteilt: Er muss dafür sorgen, dass Nisse Puk immer eine große Schüssel Milchreis mit einem Klecks Butter und einen Becher süßes Bier bekommt. Wenn Stummel das mal vergessen sollte, werden Wichtel sehr grantig und spielen den Menschen, bei denen sie gerade unter­ge­schlüpft sind, ziemlich schlimme Streiche.

Opa und sein Enkel haben jeden Tag etwas anderes vor: Einkaufen fahren, den Betrieb kontrol­lieren – Opas Bauernhof ein Betrieb? Na sowas! Mit den Nachbarn singen – erstaunlich, dass alte Leute soviel Radau machen können, wundert sich der Enkel.

Dass Nisse Puk, der Wichtel, auf dem Heuboden wohnt, merken Stummel und sein Opa an Kleinig­keiten. Opas Brille liegt plötzlich im Schnee und die Maus hat den Speck aus der Mause­falle stibitzt, ohne dass sie ihn der Falle hängen geblieben wäre. Die einzelnen Geschichten erzählen entweder von Enkel und Großvater oder was Nisse Puk nächtens anstellt. Der Stummel ist dann doch ein bisserl enttäuscht, denn Nisse Puk ist kein Wichtel, der den Kindern ein Geschenk in den Schuh steckt. Er möchte zu gern Nisse Puk mal sehen. Ob ihm das wohl gelingt? Das Weihnachtsfest rückt nämlich immer näher …

Zu jeder Geschichte gibt es auch jeweils eine ganzseitige Illus­tration von Svend Otto S., die Martina Liebig koloriert hat. Svend Otto S. war ein sehr bekannter dänischer Illus­trator, der vor allem Märchen illus­triert hat, wofür er 1978 den Hans-Christian-Andersen-Preis bekam.