Wer hat eigentlich die Schule erfunden?! und weitere Fragen, die es sich auf dem Weg dorthin zu stellen lohnt

Details

Autor: Shoham Smith

Illustrator: Einat Tsarfati

Verlag: Helvetiq Verlag 2021

ISBN: 978–3‑907293–29‑4

empfohlen von: Annegret Hillinger

in der Stadtbibliothek: Stadt­bi­bliothek im Motorama

zu finden im Interessenkreis: Lernhilfe

unter der Signatur: Vorsch

Mit dieser Gretchen­frage beschäf­tigen sich Shoham Smith und Einat Tsarfarti auf höchst amüsante Weise. In 19 reich bebil­derten Kapiteln, mal mit mehr, mal mit weniger Text führen uns die beiden durch die Jahrhun­derte einer Schul­erfindung und Schul­ent­wicklung. Stimmig übersetzt von Ulrike Harnisch.

Schon das von Einat Tsafarti einfalls­reich illus­trierte Inhalts­ver­zeichnis macht Lust, das Buch zu lesen. Klar ist von Anfang an, dass die Schule eine Erfindung ist. Nur, wer sie wirklich erfunden hat, bleibt offen. Und so beginnen wir bei den Urmen­schen, die ihr Wissen an ihre Kinder weiter­gaben, damit diese überleben konnten. Eine richtige Schule war das noch nicht, aber vielleicht so eine Art Homeschooling? Schuli­scher wird es dann bei den Sumerern und den alten Ägyptern. Beide Völker hatten schon eine Schrift. Es wurden regel­recht Schreiber ausge­bildet, die für die Herrscher Aufzeich­nungen führten, aber auch für des Schreibens nicht kundige Menschen zum Beispiel Briefe verfassten. Über das alte Israel, das antike Griechenland und die Römer kommen wir zum Schul­leben im Mittel­alter. Sehr witzig ist das vor dem Mittel­alter einge­schobene Kapitel über die Pausenbrote.

Sehr gut finde ich, dass auf die Unter­schiede in der schuli­schen Ausbildung von Jungen und Mädchen einge­gangen wird. Die Jungen erlernten einen Beruf, während die Mädchen zu Hausfrauen erzogen wurden. Beruf war nicht nötig, denn die Mädchen heira­teten ja sowieso.

Mit der Erfindung des Buchdrucks änderten sich dann die Lehrme­thoden. Doch bis zu unseren heutigen Schul­formen war es noch ein weiter Weg. Das Buch befasst sich unter anderem mit der Frage, ob man auch ohne Schule etwas lernen kann. Und warum es sich lohnt, in die Schule zu gehen, wenn es dort auch manchmal langweilig ist. Dieses Buch über die Erfindung der Schule ist es jeden­falls nicht!

Ja, braucht man Hausauf­gaben, Prüfungen und Zeugnisse. Passend zum Kapitel zeichnet Einat Tsafarti eine Variation von Edvard Munchs „Schrei“! Und dann gibt es noch einen unange­kün­digten Test, ganz wie in der Schule, mit dem man prüfen kann, ob man das Buch auch wirklich ganz gelesen hat.

Ein Kapitel widmet sich noch den Ferien. Und dann werden Aussprüche berühmter Menschen zum Lernen und zur Schule zitiert. Zum Schluss gibt es noch den Rat, dass man unbedingt das Nachdenken lernen muss und auch Dinge anzweifeln darf. So kann man dann selbst nach der richtigen Antwort forschen. Zu guter Letzt kannst du noch einen Steck­brief deiner Schule erstellen. Aber nur, wenn das Buch dein Eigentum ist!