Weihnachten mit Opa

Details

Autor: Sarah Welk

Illustrator: Alexander von Knorre

Verlag: ArsEdition 2020

ISBN: 978 3 8458 3588 4

empfohlen von: Christine Koch

in der Stadtbibliothek: Allach-Unter­menzing, Fürstenried, Giesing, Schwabing, Waldtru­dering und Westend

zu finden im Interessenkreis: Saison­li­te­ratur / Kinder / Weihnachten

unter der Signatur: u WEL

Wer ein witziges und dennoch den Geist der Weihnacht abbil­dendes Kinderbuch für die ganze Familie sucht, wird bei Sarah Welks „Weihnachten mit Opa“ fündig.  Die Geschichte rund um ein ungewöhn­liches Weihnachtsfest wird aus der Sicht von Jonas erzählt. Der ist mit seiner jüngeren Schwester Marie bei Opa Franz. Der Flieger aus Mallorca, in dem die Eltern sitzen, hat Verspätung, und so muss sich Opa Franz um die Weihnachts­vor­be­rei­tungen kümmern. Er macht aber lieber Yoga und hat als Alt-68er mit dem Fest nichts am Hut. Und so erleben Jonas, Marie und ihre Freundin Lucky (die zu Besuch kommt) turbu­lente Vorweihnachtsstunden:

Mit dem klapp­rigen VW-Bus wird die noch lebendige (!) Weihnachtsgans abgeholt, die auf den Namen Frau Müller hört und dann doch lieber am Leben bleibt. Beim Baum holen im Wald lernt das Quartett zwei Obdachlose kennen. Auf die Frage, wo diese denn den Weihnachts­abend verbringen, erfahren die Kinder, dass sie wohl im Wald feiern müssen, da sie am Bahnhof verjagt werden. Die Begegnung mit den beiden geht Opa Franz und den Kindern nicht aus dem Kopf. Und so machen sie sich, nachdem sie den viel zu großen Baum in zwei Teile geteilt, auf zwei Stock­werke verteilt und mit dem Schmuck der Mutter dekoriert haben, auf den Weg, um Willi und Alex am Bahnhof zu suchen und zum Essen einzuladen.

Gerade noch recht­zeitig können sie eingreifen, als Willi und Alex von zwei Typen bedroht werden. Dankbar fahren die beiden mit zu Opa, werfen sich dort ordentlich in Schale (Papas Ausgeh­anzug!) und bauen mit den Kindern eine Schneekrippe im Garten.

Als die kunter­bunte Gesell­schaft beim Essen sitzt, kommen Jonas und Maries Eltern nach Hause. Doch wie reagieren sie wohl auf das Vollchaos mit Brillanten-Baum, leben­diger Gans, Chips-Kartof­fel­salat und Weihnachts­krippe mit Disko­kugel im Garten?

„Weihnachten mit Opa“ ist ein großer Vorle­sespaß für gewitzte Kinder ab sieben Jahren:  Die Geschichte ist gespickt mit aberwit­ziger Situa­ti­ons­komik, die jedes Kind zum Lachen bringt. (Die Hippie-Anspie­lungen sind natürlich eher etwas für die ältere Generation.) Meine fünfjährige Tochter konnte von der Handlung nicht genug kriegen: „Noch ein Kapitel!“ Ich habe sie noch nie so lauthals über eine Geschichte lachen hören. Die sozial­kri­tische Kompo­nente der Erzählung bietet die Möglichkeit, mit älteren Kindern über Obdach­lo­sigkeit, Zivil­courage und damit über den eigent­lichen Geist der Weihnacht zu sprechen.

Und wer Lust auf noch mehr Geschichten um Jonas, Marie und Opa Franz hat, dem sei der erste Band der Reihe empfohlen: In „Sommer mit Opa“ erfahren wir, wie Jonas seine Freundin Lucky kennenlernt.