Waldtage!

Details

Autor: Stefanie Höfler

Illustrator: Claudia Weikert

Verlag: Beltz & Gelberg 2020

ISBN: 978–3‑407–75810‑1

empfohlen von: Christine Koch

in der Stadtbibliothek: in allen Stadtteilbibliotheken

zu finden im Interessenkreis: Bilderbuch / Kindergarten

unter der Signatur: b WEI

Endlich schaffe ich es, eines meiner Lieblings-Bilder­bücher fürs Kinder­gar­ten­alter zu rezen­sieren. Stefanie Höfler trifft in „Waldtage!“ einen authen­ti­schen kindlichen Ton und Claudia Weikert veran­schau­licht mit fröhlichen und humor­vollen Aquarell­strichen das Kita-Alltagsleben.

Die Ich-Erzäh­lerin oder der Ich-Erzähler (so genau weiß man das nicht) darf mit der Igel-Gruppe zum ersten Mal eine Waldwoche erleben. Die Erzie­herin, die von allen Frau Ach genannt wird (weil „Ach“ ihr Lieblingswort ist), sagt, dass der Wald ein Abenteuer sei. Die Kita-Kinder sind sehr gespannt, denn für viele ist es das erste Mal, dass sie den Wald erleben. Für den Ich-Erzähler muss noch eine Matschhose besorgt werden, wie die Mutter feststellt. Denn („oha“, sagt die Erzie­herin Frau Oha) das alte Exemplar ist eine rechte Hochwasser-Matschhose geworden.

Die Igel-Gruppe malt sich aus, wie es im Wald wohl sein wird. Ob es dort wilde Tiere gibt? Und wenn ja, welche? Ist es dort laut? Ist es dunkel?

Als es dann losgeht, entdecken die Kinder als erstes eine Spinne, die sich an einem Faden abseilt. Das finden einige eklig, andere wiederum langweilig. Sonst gibt es wohl keine Tiere im Wald, zumindest sind sie nicht zu entdecken. Dafür errichten die Kinder ein schönes Lager. Außerdem bauen sie sich Wald-Musik­in­stru­mente und spielen ein richtiges Wald-Konzert. Bei dem Lärm kommen wohl erst recht keine Tiere.

Am dritten Tag sollen die Kinder genau schauen und hören, ob es doch Tiere gibt. Und so finden sie zumindest eine Ameise und hören Vogelstimmen.

Heimlich naschen einige von den Heidel­beeren, ob wohl sie es nicht tun sollten. Schon haben sie ein schlechtes Gewissen, weil sie den Tieren Beeren wegge­futtert haben. Dafür lassen sie Kuchen­brösel auf den Waldboden fallen, als Tausch.

Am nächsten Tag findet die Igel-Gruppe Tierspuren an ihrem Waldplatz. Die Kuchen­reste sind weg! Und der Lager­platz zerstört. Egal, dann wird geklettert und geturnt. Und am fünften und letzten Tag finden die Kinder tierische Hinter­las­sen­schaften, groß, klein, wie Törtchen mit Nüssen oder wie Kaubonbons aussehend. Sofort bauen die Kinder ein Kaka-Museum.

Als die Kinder zurück zum Kinder­garten laufen, lassen sie wieder Kuchen­reste zurück. Und sie legen zusätzlich einen Krümelspur zum Kinder­garten. Denn wer weiß, ob die Tiere nicht auch mal zu Besuch kommen wollen?

Es macht richtig Spaß das Bilderbuch vorzu­lesen, denn die Schil­de­rungen haben einen entzü­ckenden Sprachwitz und die gewählten Worte spiegeln kindliche Erzähl­weise wider. Bei meiner Vorle­se­stunde rieten die Kinder mit, welche Tiere es im Wald gibt, fachsim­pelten, ob es Meerschweinchen wirklich nur am Meer gibt und benannten die abgebil­deten Tierspuren. Und am meisten Spaß machte ihnen natürlich das Kaka-Museum. Eine gelungene Vorlesestunde!