Tina hat Mut

Details

Autor: Tatia Nadar­ei­schwili

Verlag: Baobab Books 2020

ISBN: 978–3‑907277–04‑1

empfohlen von: Christel Günther

in der Stadtbibliothek: Kinder- und Jugend­bi­bliothek am Gasteig

zu finden im Interessenkreis: Bilderbuch / A – Z

unter der Signatur: b NAD

Eigentlich hieß sie Tinatin, aber alle nannten sie Tina. Ihr Hund mit dem roten Fell hörte auf den Namen Poppy. Es gab für Tina nichts Schöneres, als mit ihrem Vater zusammen Dinge zu unter­nehmen. In ihrem großen Garten vor dem Haus gab es viele inter­es­sante Sachen  – wie zum Beispiel kleine Igel – zu entdecken.

Aber noch nie hatte Tina sich in den dichten Bambuswald hinter ihrem Haus gewagt, auch nicht mit ihrem Papa. Sie fürchtet sich sehr vor diesem Wald, denn er ist dunkel, undurch­dringlich und scheint auch recht groß zu sein. Als Tinas Papa eines Tages in ein anderes Land reisen muss, schenkte er ihr zum Zeitver­treib einen Kreisel. Sie solle ihn kreiseln lassen und in die Richtung gehen, in die die Spitze zeigt, denn dort gäbe es für sie Inter­es­santes zu sehen.

An einem langwei­ligen Nachmittag erinnerte sich Tina an den Kreisel und ließ ihn kreiseln. Die Spitze zeigte geradewegs in den Bambuswald hinein. Tina war sehr erschrocken, denn noch nie hatte sie das Tor zum Bambuswald geöffnet. Mit Poppy an ihrer Seite nahm sie allen Mut zusammen und öffnete das Tor. Zunächst noch vorsichtig und unsicher ließ sie sich von Poppy in den Wald hinein­ziehen und folgte neugierig einem Pfeifen, das aus der Tiefe des Waldes ertönte. Plötzlich erschnup­perte Poppy ein Stück Papier, auf dem ein Baum gezeichnet war. Was hatte das zu bedeuten? Und sie fanden noch weitere geheim­nis­volle Zettel und Zeichen, die sie nicht deuten konnten. Nur der geheim­nis­volle Pfeifton war immer zu hören.

Tina wollte schon aufgeben, als sie sich an den Kreisel erinnerte. Sie drehte ihn und ging in die Richtung, in die die Spitze zeigte. Vor der mächtigen Eiche war das Pfeifen sehr nah, und oben in den Ästen entdeckte sie ein Baumhaus. Im Nu kletterte sie hoch. Dort saß ein Junge. Kosta spielte auf der Bambus­flöte und lud Tina ein, auch einmal darauf zu spielen. Im Tausch ließ sie ihn mit ihrem Kreisel kreiseln. Für den nächsten Tag verab­re­deten sie sich wieder im Baumhaus. Beim Heimweg kam Tina der Bambuswald gar nicht mehr so dunkel vor. Im Gegenteil, sie freute sich auf den nächsten Tag, um mit ihrem neuen Freund zu spielen.

Eine geheim­nis­volle Geschichte über Mut, Neugier und Freund­schaft. Tina, Tinas Papa und Poppy sind in einem kräftigen klaren Rot gezeichnet, während alle anderen Abbil­dungen sehr filigran sind. Aus dem Georgi­schen übersetzt von Rachel Gratzfeld.