Theo von Tanningen - Ein Weihnachtsbaum mit Lampenfieber

Details

Autor: Katharina Mauder

Illustrator: Horst Hellmeier

Verlag: Esslinger Verlag 2020

ISBN: 978–3‑480–23617‑6

empfohlen von: Helga Jesberger-Fischer

in der Stadtbibliothek: Münchner Stadt­bi­bliothek / Magazin

zu finden im Interessenkreis: Kinder / Weihnachten

unter der Signatur: k Mau

In diesem Buch geht es um Weihnachten – aber vor allem um Freundschaft.

Theo von Tanningen, eine kleine Edeltanne, wächst im Sternenwald auf. Bei der Baumschul-Lehrerin Fiona Fichte lernt er alles, was wichtig ist, um später ein Weihnachtsbaum zu werden und bei den Menschen am Weihnachts­abend zu leuchten. Fein heraus­ge­putzt will er mit ihnen das große Fest feiern. Seine besten Freunde sind der Igel Luis, das Eichhörnchen Millie und das Wildschwein­mädchen Gundula. Mit ihnen hat er großen Spaß auf der Lichtung, in der Nachbar­schaft der alten knorrigen Nordmann­tanne Horst vom Forst, der an allem etwas auszu­setzen hat und den Freunden oft den Spaß verdirbt.

Theo wird größer und hat nun alles, was einen guten Weihnachtsbaum ausmacht, kerzen­gerade ist er gewachsen, hat kräftige Nadeln und beherrscht das sanfte Hin- und Herwiegen. Und eines Tages ist es dann soweit. Der Förster Tobias bindet ihm ein rotes Fähnchen an die Spitze, das Zeichen, nun geeignet ist, ein Christbaum zu werden. Er ist ganz aufgeregt, denn bald wird wohl eine Familie kommen und ihn auswählen und er wird den Sternenwald verlassen. Seine Freunde freuen sich mit ihm, bis allen klar wird, dass sie dann ihren Freund Theo verlieren werden. Das macht alle ein wenig traurig.

In der Adventszeit kommen immer mehr Menschen in den Sternenwald, um sich einen Baum auszu­suchen. Eine Tanne nach der anderen wird mitge­nommen. Aber Theo steht noch immer auf seinem Platz und wartet. Darüber wird er so trübsinnig, dass ihn seine Freunde aufmuntern müssen. Sie starten einen Wettbewerb, wer die schönste, spannendste oder gruse­ligste Geschichte erzählen kann. So vergisst Theo seine schlechte Laune schon bald und freut sich nun doch, dass er noch bei seinen Freunden ist. Sie jubeln bald gemeinsam über den ersten Schnee des Winters. Außerdem ist da ja auch noch die Geburts­tags­über­ra­schungs­party für Igel Luis vorzu­be­reiten und dann auch ausgiebig zu feiern. So vergeht die Zeit und dann ist es plötzlich nur noch ein Tag bis Weihnachten. Theo steht noch immer im Sternenwald, keine Familie hat ihn abgeholt. Ein wenig traurig ist er schon, freut sich aber auch, dass er mit seinen Freunden Weihnachten feiern wird.

Von seiner Lichtung aus kann Theo das Haus des Försters Tobias sehen, das weihnachtlich geschmückt ist. Gerade kommt Tobias mit seiner kleinen Tochter Greta aus dem Haus. Sie laufen zwischen den Tannen­bäumen umher und scheinen etwas zu suchen. Greta kommt direkt auf Theo zu und ruft: „Der hier, Papa!“.  Der Förster ist mit ihrer Wahl sehr einver­standen. Er stellt einen kleinen Karton neben Theo in den Schnee. „Dann lass uns den Rest der Sachen aus dem Haus holen“, sagt er zu Greta. Theo versteht nicht, was das alles zu bedeuten hat. Das Eichhörnchen Millie schaut neugierig in den Karton. „In diesem Karton liegen eine Lichter­kette und ein großer goldener Stern“, ruft sie. “Das bedeutet, dass Theo in diesem Jahr der Weihnachtsbaum der Först­erfa­milie und auch für die Tiere des Waldes wird!“ Kann das wirklich sein? Theo hält den Atem an, während die Tiere um ihn herum­springen und jubeln. Da begreift auch Theo, er wird tatsächlich ein Weihnachtsbaum, und auch noch für die liebste Familie der Welt und für alle seine Freunde. Förster Tobias und Greta kommen zurück, mit vielen bunten Schachteln, aus denen sie farbige Kugeln, Stroh­sterne und vergoldete Tannen­zapfen holen und Theo damit schmücken. Als erstes wickelt der Förster die Lichter­kette um seine Zweige, das kitzelt ein wenig und er muss niesen. Millie meint, dass er jetzt wohl Lampen­fieber hat. Nach und nach wird er herrlich geschmückt und der goldene Stern kommt auf seine Spitze. Am Schluss bekommt er von Greta noch einen kleinen Engel angehängt, den sie selbst gebastelt hat. „Pass gut auf meinen Engel auf, Weihnachtsbaum!“, ruft sie und geht mit ihrem Vater zurück ins Forsthaus. In der folgenden Nacht träumt Theo, er wäre in einem Zimmer, prächtig geschmückt, und eine große Familie wäre um ihn versammelt. Alle sind fröhlich, freuen sich über ihre Geschenke und singen Weihnachts­lieder. Er müsste jetzt eigentlich ganz glücklich sein, aber er spürt, dass ihm etwas Wichtiges fehlt. Als er langsam aufwacht, wird ihm klar, dass ihm seine Freunde gefehlt haben. Aber die Wirklichkeit ist ja noch viel schöner als sein Traum, weil alle da sind, die er gern hat. Als es dunkel wird, kommt Förster Tobias mit Greta und ihrer Mutter Anne zu Theo gelaufen. Wie in seinem Traum singen sie Weihnachts­lieder und freuen sich über die Geschenke. Greta lobt Theo, dass  er so gut auf ihren Engel aufge­passt hat, und sie freut sich sehr über die kleinen Tierfi­guren, die in ihrer Geschenk­schachtel lagen. Alle Tiere des Waldes sind vertreten.

Als die Först­erfa­milie wieder in ihr Haus zurückgeht, feiern auch die Freunde auf der Lichtung ihr kleines Weihnachtsfest. Theo ist heute der glück­lichste Weihnachtsbaum der Welt. Er durfte ein richtiger, reich geschmückter Christbaum sein und musste trotzdem seine Freunde nicht verlassen.

Eine berüh­rende aber auch sehr lustige Geschichte, sehr gut passend zu den ersten Lebkuchen und den Advents­kerzen. Mit putzigen bunten Bildern.