Spekulatius und das Abenteuer im Herbstwald

Vielen Kindern dürfte Speku­latius, der Weihnachts­drache schon vertraut sein. Der kleine goldene Drache taucht nur in der Vorweih­nachtszeit auf, und hat viele Kinder mit seinen Abenteuern durch die Adventszeit begleitet. Wie der Name schon verrät, liebt Speku­latius das gleich­namige Gebäck. Und er durftet sogar danach!

In Band vier der beliebten Reihe besucht der Weihnachts­drache die Kinder Mats und Matilda schon im Herbst. „Specki“, wie die Kinder ihn liebevoll nennen, wurde von Lumi, einer Wildgans, von der Weihnachts­insel geholt, weil der Wald unweit des Wohnorts in Gefahr ist.

Denn Konstantin Freiherr von Freysinn, ein aufge­bla­sener Adeliger, hat einen Großteil des Waldes gekauft und beabsichtigt dort Jagden zu veran­stalten. Kinder haben deshalb nichts mehr im Wald zu suchen, wie er der Klasse von Mats und Matilda erklärt. Und er beginnt sein Waldstück einzu­zäunen, damit die Tiere nicht fliehen können.

Mit List und Erfin­dungs­reichtum und mithilfe von Speku­latius und der Nachbarin Frau Kramer erschleichen die Kinder das Vertrauen des Freiherrn mit seinem wilden Terrier Foxy. Auf dem dritten Blick ist der Adelige dann doch ein klein wenig nett, aber verbohrt in der Ansicht, dass Adelige zu jagen haben. Er möchte mit einer Jagdein­ladung Eindruck schinden, insbe­sondere bei Baroness Mecht­hilda Edeltraut Kunigunde von Hohenfels, die er verehrt.

Specki kann die Sprache der Tiere, und so erfahren die Waldbe­wohner vom Vorhaben des Freiherrn. Sie beschließen, den Wald zu verlassen, bevor der Zaun fertig gestellt ist. Mats und Matilda überreden die Försterin Lina Birklin, die Tiere vorüber­gehend in ihrem großen Garten aufzu­nehmen. Nur der stolze Hirsch, der König des Waldes, will sich der gefähr­lichen Situation stellen. Die Kinder und Specki wollen dies verhindern. Ob sie es schaffen?

Mit viel Fantasie erzählt Tobias Goldfarb ein spannendes Herbst­märchen. Die Charaktere sind kindge­recht aufbe­reitet. Und es ist entzü­ckend, wie sich der aufge­blasene Freihherr zu Hans Peter Müller­meier wandelt.

Die liebe­vollen und klaren Herbst-Illus­tra­tionen von Milla Kerwien machen Laune auf die dunklere Jahreszeit. Am liebsten möchte man nach der Lektüre – wie Baronesse „Traudi“ – in einen Laubhaufen springen und danach (wie Speku­latius) „Nöchmäl!“ rufen.

Die Geschichte ist – wie bei den üblichen Advents­ge­schichten – in 24 Kapitel aufge­teilt. Zum Vorlesen bietet sie sich bei Vorle­se­gruppen an, die daran gewöhnt sind, Fortset­zungs­ge­schichten zu lauschen.