Details
Autor: Rashin Kheiriyeh
Illustrator: Rashin Kheiriyeh
Verlag: Nord Süd Verlag 2023
ISBN: 978–3‑314–106538
empfohlen von: Helga Jesberger-Fischer
in der Stadtbibliothek: KInder – und Jugendbibliothek im Motorama
zu finden im Interessenkreis: Bilderbuch / A – Z
unter der Signatur: b KHE
Aus dem Englischen übersetzt von Thomas Bodmer.
Rumi wird im Herbst 1207 geboren. Alle heißen das Kind herzlich willkommen. Er spielt gerne im Blumengarten, rennt den Schmetterlingen hinterher, füttert die Vögel und lauscht ihrem Gesang. Sein liebster Vogel ist der Wiedehopf, in der persischen Welt die Verkörperung der Weisheit. Rumi ist sehr neugierig, sein Vater beantwortet geduldig die vielen Fragen seines Sohnes.
Als Rumi älter wird, liest er am liebsten Bücher. Er lernt den Dichter Attar kennen und bekommt von ihm ein Buch geschenkt mit dem Titel „Die Konferenz der Vögel“. Es handelt von einem sagenhaften Vogel namens Simurgh. Hunderte Vögel machen sich auf den Weg, ihn zu suchen, denn sie wollen ihn zu ihrem König machen. Die beschwerliche Reise können aber nur 30 Vögel bewältigen. Sie haben sich so formiert, dass sie aussehen wie ein großer bunter Riesenvogel. Da erkennen sie, dass sie selbst der Simurgh sind, denn die Bedeutung dieses Namens in Persisch heißt Si für dreißig und Murgh für Vögel.
Schon in jungen Jahren wird Rumi ein berühmter Lehrer, wie sein Vater und sein Großvater. Seine Schüler kommen gerne zu ihm, um am Unterricht teilzunehmen. Aber richtig glücklich ist Rumi nicht. Etwas fehlt ihm.
Eines Tages spricht ihn auf einem Basar ein Fremder an. Es ist der persische Mystiker Schams (das persische Wort für Sonne). Er reist durch die Welt, um die Geschichten der Menschen zu sammeln, und nun will er Rumis Geschichte hören. Die beiden werden gute Freunde, reden tage- und nächtelang und verbringen viel Zeit miteinander. Das gefällt Rumis Schülern nicht. Sie sind neidisch und wollen ihren Lehrer wieder für sich haben. Sie zwingen Schams, die Stadt zu verlassen. Rumi wird darüber sehr traurig. Da versuchen die Schüler, Schams zurückzuholen. Der aber ist nicht mehr zu finden. Rumi kann diesen Verlust nicht verkraften, wird stumm und bedrückt.
Da träumt Rumi von seiner Mutter. Sie übergibt ihm eine Schreibfeder und sagt: „Schreib, mein Sohn, dann findest du, was du suchst.“ Rumi schreibt, ganze Tage und Nächte hindurch, Wort für Wort, und schließlich beendet er sein Meisterwerk „Masnawi“. Alle lieben das Buch, die Kinder ganz besonders. Bücher zu schreiben stimmt Rumi versöhnlich. Er verzeiht seinen Schülern, dass sie Schams verjagt hatten. Um Gott zu danken, tanzt er Sama und die Kinder tanzen mit. Mit zum Himmel erhobenen Händen drehen sie sich, bis sie wie Vögel fliegen.
Rumi lebte seither noch lange als Gelehrter und wurde von seinen Schülern sehr verehrt.
Einige Zitate aus seinen Schriften sind in diesem Buch enthalten und machen Lust, seine Gedichte zu lesen. Der Islam-Gelehrte und Sufi-Mystiker verfasste im Laufe seines Lebens viele Schriften. Sein wichtigstes, die „Masnawi“ umfasst 24.000 Verse, wurde in mehrere Sprachen übersetzt und wird noch heute viel gelesen.
Aus der Sufi-Tradition kommen auch die weltberühmten tanzenden Derwische.
Die märchenhaft schönen Bilder der aus dem Iran stammenden Illustratorin Rashin Kheiriyeh sind für Kinder und Erwachsene gleichermaßen verzaubernd. Sie sind so einzigartig bunt und phantasievoll, dass man sich gar nicht sattsehen kann.
Das Buch eignet sich zum Vorlesen, aber ebenso als Geschenk für Jung und Alt.