Pflanzen retten die Welt

Ein weiteres Buch des Laurence King Verlags über Möglich­keiten, das Klima zu retten, diesmal mit Hilfe der Pflanzen. Die chine­sische Illus­tra­torin Qu Lan hat auch dieses Buch mit hervor­ra­genden Bildern bestückt, natur­ge­treue Zeich­nungen farblich gestaltet, so dass sich dieses Kinder­sachbuch auch als Bestim­mungsbuch der Pflan­zenwelt eignet. Es wurde übersetzt von Frederik Kugler.

Wenn Insekten die Welt retten sollen, brauchen sie Nahrung, haben wir in dem Sachbuch „Insekten retten die Welt“ erfahren. Und diese Nahrung sind die Pflanzen, die Grundlage allen Lebens in der Welt, auch des menschlichen.

In 21 Kapiteln wird die Welt der Pflanzen und ihre Bedeutung für Tier und Mensch anschaulich geschildert. Pflanzen können alles sein: Moos auf dem Dach, Gänse­blümchen im Gras, Kakteen in einer Wüste, riesige Mammut­bäume, ja sogar das, was wir – fälsch­li­cher­weise – Unkraut nennen.

Und alle Pflanzen tragen dazu bei, dass wir und unsere Vorfahren auf der Erde leben können. Knapp 400.000 Arten kennen wir und es werden immer noch neue entdeckt. Meistens haben Pflanzen Wurzeln, Stiele oder Stängel oder Halme oder Stämme. Doch eines ist allen gemeinsam: die Fotosyn­these. Fotosyn­these ist ein einzig­ar­tiger Prozess, der es den Pflanzen ermög­licht, ihre eigene Nahrung herzustellen.

Bei der Fotosyn­these produ­zieren die Pflanzen unter anderem Sauer­stoff, den sie als „Abfall­stoff“ an die Luft abgegeben. Die Pflanzen liefern uns also den Sauer­stoff, den wir zum Leben brauchen, und sie nehmen das Kohlen­dioxid auf, das wir ausatmen. Dieser Kreislauf ist das Netz des Lebens, ermög­licht durch die Pflanzen. Sie geben Nährstoffe an die Tiere ab und diese geben die aufge­nommen pflanz­lichen Nährstoffe wieder an die Erde. Dieser Nährstoff­transfer geht selbst dann weiter, wenn ein Tier ein anderes frisst.

Das Kapitel Teamwork ist richtig spannend, denn die Pflanzen können sich selbst vor Bedro­hungen schützen, sich warnen und sogar ihren Nachwuchs erkennen. Ein ganzes Kapitel ist dem Unkraut gewidmet, ein weiteres dem Moos und dem Seegras.

Natürlich wird die Heilkraft vieler Pflanzen nicht vergessen. Weiden­rinde verwendet man schon seit 3.500 Jahren zur Schmerz­lin­derung und ist immer noch in Aspirin enthalten. Und manches Pflan­zengift dient nicht nur einer Pflanze als Vertei­digung, sondern hat sich auch für den Menschen als nützlich erwiesen. Und was wird nicht alles aus Pflanzen gemacht: Papier, Möbel, Kleidung und vieles mehr.

Die drei letzten Kapitel befassen sich mit dem Einfluss der Pflan­zenwelt auf unser Wohlbe­finden – Wald, Garten – kurzum im Grünen sein. Dennoch gefährden wir Menschen mit unseren Aktivi­täten und unserer Unver­nunft diese wunderbare Welt. Und wenn man nun weiß, was für ein Tausend­sassa die Brenn­nessel ist, macht es doch richtig Laune, sich mal näher mit Pflanzen zu befassen. Die Klima­krise setzt allen Pflanzen sehr zu, nicht nur uns Menschen. Sollten wir daher nicht alles tun, diese einzig­artige Welt der für uns so wichtigen Pflanzen zu retten? Tipps dafür enthält das Buch ebenso wie ein Glossar und weitere Hinweise zu Websites, Büchern und Spielen.

Vielleicht sollten wir alle den Luther nachge­sagten Spruch beher­zigen und noch schnell ein Apfel­bäumchen pflanzen – und wenn‘ s bloß im Blumentopf ist!