Oma Kuckuck

Details

Autor: Frauke Angel

Illustrator: Stephanie Britt­nacher

Verlag: Rdition Pastor­platz 2020

ISBN: 978–3‑943833–39‑3

empfohlen von: Christel Günther

in der Stadtbibliothek: Motorama

zu finden im Interessenkreis: Bilderbuch / Familie

unter der Signatur: b BRI

Seit ich denken kann, hat meine Oma einen Vogel. Er wohnt in einem kleinen Häuschen in Omas großem Haus. Er schreit einmal KUCKUCK, wenn es Omas berühmte Vanil­le­suppe mit Himbeeren gibt. Natürlich nicht nach Rezept gekocht, denn das ist was für Feiglinge, sagt Oma. Und so schmeckt die Suppe jeden Sonntag anders und manchmal sogar ein bisschen schräg.

Omas Vogel schreit zweimal KUCKUCK, wenn alle satt sind und Oma anschließend ein kleines Nickerchen macht. Um Omas Nickerchen zu beenden, schreit er drei Mal KUCKUCK.


Anschließend gibt es Muckefuck zum Memory. Natürlich auch wieder nach Geheim­rezept, denn man darf sich auf keinen Fall an Regeln halten. Spiel­regeln sind was für Langweiler und Langweiler haben in Omas Garten nichts zu suchen. Da dürfen nur schräge Vögel und echte „Memmer­kö­ni­ginnen“ rein. „Memmer­kö­nigin“ kann man werden, wenn man beim Memory zwei unter­schied­liche Karten aufdeckt und zu den Bildern eine Geschichte erzählt, entweder eine ausge­dachte oder eine echte.
Nur langweilig darf sie nicht sein.
 
Und Oma weiß immer eine Geschichte. Am liebsten erzählt sie die Geschichte, als Oma Kuckuck damals noch Trudchen hieß und Hunde­babys unter dem Himbeer­strauch gefunden hat.

Doch heute ist alles anders. Als der KUCKUCK fünfmal schreit, kommt Mama. Und Oma erkennt ihre eigene Tochter nicht mehr, sie schreit und tobt. Mama muss die schwere Entscheidung treffen, dass Oma jetzt ins Altersheim muss. Sie hat ein schlechtes Gewissen deswegen, denn sie hat versprochen, dass das niemals passieren wird. Aber die Enkel­tochter hat die perfekte Idee, um Oma freiwillig zum Umzug ins Heim zu bewegen. Jetzt hat Oma nicht nur einen Vogel, sondern auch einen Hund. Bello heißt er, sieht niedlich aus, stinkt nicht und richtig bellen kann er auch nicht.


Erzählt wird die Geschichte kindge­recht von der Enkel­tochter, und bekommt dadurch eine gewisse Leich­tigkeit. Es ist ein sehr einfühlsam geschrie­benes Buch zum Thema Alter und Alters­demenz. Trotz der Schwere des Themas ist es leicht und verständlich zu lesen und wirklich sehr kindge­recht darge­stellt. Die schrillen und bunten Illus­tra­tionen tragen sehr dazu bei, den dementen Verrückt­heiten angstfrei zu begegnen. Ein schweres Thema, dennoch leicht und sogar humorvoll gestaltet.