Details
Autor: Eva Dax
Illustrator: Sabine Dully
Verlag: Knesebeck Verlag 2023
ISBN: 978–3‑95728–746‑5
empfohlen von: Helga Jesberger-Fischer
in der Stadtbibliothek: in fast allen Stadtteilbibliotheken
zu finden im Interessenkreis: Bilderbuch / Gefühle
unter der Signatur: in Bearbeitung
Pepes bester Freund ist der Schneemann vor seinem Fenster. Ein großer und kräftiger Kerl mit allem, was einen Schneemann gut aussehen lässt: Mantel, Hut, eine große rote Rübennase und ein breites Lächeln aus Steinen.
Jeden Morgen begrüßt Pepe den Schneemann, und nach der Schule rennt er gleich zu ihm. Denn der Schneemann hat Zeit für ihn. Er ist immer gut gelaunt, und wenn Pepe ihn fragt, „was wollen wir tun?“, antwortet der Schneemann – nichts. Und das ist großartig für Pepe, denn außer Eiszapfen lutschen und den Wolken nachsehen, tun sie einfach nichts.
Eines Morgens ist der Schneemann nicht mehr da. Er sei geschmolzen, sagen die Leute. Pepe war vorher schon aufgefallen, dass irgendetwas mit ihm nicht stimmte. Er wurde kleiner und schwächer. Das wollte Pepe nicht zulassen. Er sammelte überall die Schneereste ein, holte Eiswürfel aus dem Kühlschrank und wickelte den Schneemann damit ein. Der wurde auch tatsächlich für einige Zeit wieder kräftiger.
Aber nun ist er weg, einfach nicht mehr da. Nur seine Sachen liegen noch an dem Platz, an dem er vorher stand. Pepe versteht nicht dieses Nicht-mehr-da-Sein. Die Leute sagen, wenn man nur lange genug wartet, kann man dieses Gefühl aushalten. Pepe wartet ab. Es wird Frühling, Sommer, Herbst. Auch im Winter, als es wieder schneit, denkt er noch sehr oft an seinen Schneemann. Er sitzt da, ohne ihn, und tut nichts, so wie der Schneemann es ihm beigebracht hatte. Er lutscht Eiszapfen ohne ihn und sieht den Wolken nach. Er spürt die Ruhe in sich, die er auch gespürt hat, wenn er mit seinem Freund zusammen war. Es ist also etwas von ihm geblieben. Dieser Gedanke bringt ihn wieder zum Lächeln. Er lächelt immer, wenn er an seinen Freund denkt. Das Erinnern ist ihm geblieben.
Eine einfühlsame Geschichte über die Trauer darüber, jemand zu verlieren, und den Trost zu finden in den Erinnerungen an die gemeinsame Zeit. Die Bilder passen sehr gut zum Text und es macht Freude sie anzuschauen.