Klein und Groß trompeten los: TÖRÖÖÖÖ! FIIIEEEP!

Details

Autor: Eva Hierteis

Illustrator: Andrea Stegmaier

Verlag: Penguin Junior 2025

ISBN: 978–3‑328–30326‑8

empfohlen von: Helga Jesberger-Fischer

in der Stadtbibliothek: Am Westkreuz, Hadern, Isarvor­stadt, Maxvor­stadt, Neuhausen, Pasing, Schwabing, Sendling, Motorama, Waldtrudering

zu finden im Interessenkreis: Bilderbuch / Gefühle

unter der Signatur: b STE

Man hört es schon von Weitem, wenn die Elefan­ten­herde auf ihrem Weg zum Wasserloch ist. Das ist ein Stampfen und Tröten, dass die Savanne bebt. Alle anderen Tiere flüchten vor diesem Getöse. Der Weg der Elefanten führt am Zuhause der kleinen Maus vorbei. Jedes Mal verkriecht sie sich in ihrem Loch und hält sich die Ohren zu. Heute ist es besonders schlimm. Die Erde bebt so heftig unter dem Getrampel, dass der Maus die Erde auf den Kopf rieselt und das Geschirr im Schrank klirrt. So heftig, dass ihre Lieblings­tasse herun­ter­fällt und zerbricht. Die Tasse war ein Geschenk ihrer Lieblingsoma. Jetzt reicht es der kleinen Maus. Voller Zorn läuft sie hinter den Elefanten her und will sich jetzt endlich mal bei ihnen beschweren.

Am Schluss der Herde trottet der kleinste Elefant hinterher. Ihm gefällt der Lärm auch nicht. Es macht ihn traurig, dass die anderen Tiere vor der Herde fliehen und sich ängstlich verstecken. Als die kleine Maus bei ihm ankommt, steht er mit hängenden Ohren hinter den großen Elefanten, sieht nur deren riesige Hinter­teile und findet keine Lücke, um auch ans Wasser zu kommen. Er ist viel zu schüchtern, um sich durch­zu­drängeln und sich Platz zu verschaffen. Die kleine Maus steht ihm nun gegenüber, immer noch sehr wütend über die zerbro­chene Tasse, und sie würde am liebsten laut brüllen wie ein Löwe. Doch es kommt nur ein leises Fiepsen, als sie anfängt zu sprechen. Natürlich hört das keiner der großen Elefanten. Nur der kleine Elefant hört es. Die beiden stehen vorein­ander und betrachten sich. Weil die Sonne so heiß brennt, spendet der kleine Elefant der Maus mit seinem Ohr ein wenig Schatten. Das findet sie sehr nett, und so traut sie sich, mit ihm zu reden. “Kannst du vielleicht den anderen sagen, dass sie nicht immer so laut trampeln und trompeten sollen?”, fragt sie ihn. Der kleine Elefant gibt die Bitte weiter. Aber auch er ist viel zu leise und wird nicht gehört. “Kannst du nicht ein bisschen lauter?”, fragt sie. Doch der kleine Elefant schüttelt nur den Kopf.  Die Maus begreift, dass er genauso schüchtern ist wie sie selbst. Da hat die Maus die Idee, dass er es mit Stampfen versuchen könnte. Der kleine Elefant traut sich zunächst nicht so recht, doch die Maus macht ihm Mut, bis er schließlich so richtig laut stampft. Jetzt werden die großen Elefanten aufmerksam und drehen sich zu ihm um. Jetzt hören sie ihm endlich zu, als er die Bitte der kleinen Maus wiederholt. Die großen Elefanten sind erstaunt. Es war ihnen gar nicht aufge­fallen, dass sie so einen großen Lärm verur­sachen. Sie versprechen, in Zukunft darauf zu achten. Da sind die kleine Maus und der kleine Elefant erleichtert. Und auch ein bisschen stolz, dass sie das geschafft haben. Nun würde der kleine Elefant auch gerne endlich am Wasserloch trinken. Doch noch immer sind ihm die großen Elefan­tenpos im Weg. Die kleine Maus ermutigt ihn, nun auch für sich und seinen Wunsch so richtig laut zu trampeln. Tatsächlich kriegt er so noch einmal die Aufmerk­samkeit der Großen und kann nun endlich trinken und im Wasser spielen. Die Maus macht mit und die beiden haben großen Spaß.

An diesem Abend macht sich die Elefan­ten­herde leiser auf den Heimweg. Das freut die kleine Maus und auch die anderen Tiere der Savanne. Maus und Elefant verab­reden sich gleich für den nächsten Tag.

Eine warmherzige Geschichte über das Schüchtern sein und das Mutig werden. Kinder, aber mögli­cher­weise auch Erwachsene, können sicher die Situation nachvoll­ziehen. Sie kennen das Gefühl, dass einem nicht richtig zugehört wird. Da kann es helfen, ein wenig mutig für sich oder andere einzu­stehen. Gut, wenn man dann einen Freund hat, der einen unter­stützt. Die Bilder haben großen Charme und verbreiten gute Laune beim Anschauen. Zum Vorlesen ab Kindergartenalter.