Herr Kleemann und sein Fisch

Herr Kleemann macht nichts lieber als Angeln. Da kann er stundenlang entspannen und die Natur beobachten. Da ruckelt es furchtbar stark an der Angel. Herr Kleemann hat einen besonders großen Fisch gefangen, silbern mit goldenen Punkten auf dem Bauch. Er ist so besonders, dass er ihn in einen Eimer mit Wasser setzt. Aus dem Fisch-Abend­essen wird wohl nichts.

Zuhause lässt er ihn in die mit Wasser gefüllte Badewanne. Der Fisch ist wunder­schön und blubbert leise vor sich hin. Die zuerst wütende Ehefrau begeistert sich ebenfalls sofort für den Fisch. Dann wird halt nicht Fisch, sondern rote Bete gegessen. Die Fisch­schönheit wird quasi zum Famili­en­mit­glied. Aber das Tier ist in der Wanne nicht glücklich. Und so muss eine Lösung her – und das Ehepaar verab­schiedet den Fisch mit einer schönen Zeremonie in die Freiheit.

Ein einfühlsam erzähltes Bilderbuch über die Schönheit von Natur und Tier. Die Botschaft lautet: Schau genau hin und entdecke die Natur in all ihren Facetten. Hab Empathie mit Tieren! Ob die kleinen Zuhörer*innen aller­dings in Zukunft nurmehr Kartof­felbrei mit roten Rüben essen werden, wage ich zu bezweifeln. Welches Kind mag schon rote Rüben?

Das poetische Buch bietet viel Gelegenheit über eigene Streifzüge in die Natur, über Essens­vor­lieben und über Tierwohl zu sprechen. Die klare Sprache der Autorin wird durch präzise, humor­volle Illus­tra­tionen ergänzt.