Ginting und Ganteng. Eine gezeichnete Reportage über Orang-Utans auf Sumatra

Details

Autor: Regina Frey

Illustrator: Petra Rappo

Verlag: Atlantis Verlag 2020

ISBN: 978–3‑7152–0775‑9

empfohlen von: Birgitt Grümmer

in der Stadtbibliothek: Moosach und Kinder und Jugend­bi­bliothek am Gasteig

zu finden im Interessenkreis: Kinder / Säuge­tiere Beuteltiere

unter der Signatur: Uhn 399 /FRE

Das Vernichten der Regen­wälder und damit das Verschwinden von Lebensraum für Pflanzen und Lebewesen, hier von Orang Utans, kindgemäß darzu­stellen, ist eine Heraus­for­derung. Im Anhang wird darauf hinge­wiesen, dass die Geschichte von Ginting und Ganteng auf einer wahren Begebenheit beruht und die Zeich­nerin Petra Rappo für ihre Arbeit vor Ort recher­chiert hat. Diese Sorgfalt und die Darstellung in leicht abstra­hierten Bildern mit abgetönten Farben, ein wunder­bares Bilderbuch!

Ginting und Ganteng sind Orang-Utan Zwillinge und in einem Karten­aus­schnitt sehen wir, wo ihre Heimat Sumatra liegt. Geboren sind sie aller­dings in einer Auffang­station für Orang-Utans. Doch zunächst wird darge­stellt, wie die natür­liche Lebens­weise der Orang-Utans im Regenwald eigentlich ist und man erhält einen Einblick in die Vielfalt dieser bedrohten Welt. Aus dieser Umgebung wurde Merah, die Mutter der Zwillinge, gewaltsam vertrieben. Den Lesenden wird die Darstellung der Brand­rodung mit den schmerz­lichen Folgen für die Tiere nicht erspart, doch Merah hat Glück. Sie wird gerettet und kann in einer Auffang­station gesund werden. Wir sehen den Alltag in der Auffang- und Pflege­station, wo Merah Rimba, den blinden Orang-Utan im Nachbar­gehege, kennen­lernt, der dann der Vater von Ginting und Ganteng wird. Rimba bleibt dauerhaft in der Auffang­station, Merah und die Zwillinge aber sollen ausge­wildert werden. Wir verfolgen diesen Auswil­de­rungs­prozess, der mehrere Jahre dauert und schließlich nach einer langen und mühsamen Fahrt von der Pflege- zur Auswil­de­rungs­station in einem Schutz­gebiet erfolg­reich endet. Als dort eines Morgens nach der Einge­wöh­nungszeit die Gittertür offen­steht, wagen sich die drei vorsichtig hinaus. Es ist ein glück­licher Ausgang dieser wahren Geschichte, denn Merah baut für sie ein großes Schlafnest aus Ästen und Zweigen hoch in einem Baum im Regenwald mit freiem Blick in den Himmel!

Im Anhang „Die Orang-Utans, der tropische Regenwald und wir“ werden unter Stich­wörtern wie Tropi­scher Regenwald, Palmöl und Regenwald oder Was können wir tun, Infor­ma­tionen zu Hinter­gründen und Zusam­men­hängen der Rodungen angeboten. Aber eben auch, was wir tun können! Dazu gehört auch eine App, mit der wir beim Einkaufen Produkte mit Palmöl erkennen und damit vermeiden können!

Beim Vorlesen haben die 7 und 11(!) Jahre alten Kinder begeistert zugehört, stellten viele Fragen und die älteren haben sofort die App herun­ter­ge­laden! Ich finde, dass ein beglei­tendes Gespräch unbedingt zu diesem Thema und diesem Bilderbuch gehört.