FANG. Eine Tiergeschichte aus dem achten Stock

Details

Autor: Jonny Bauer

Illustrator: Stephan Lomp

Verlag: Annette Betz Verlag 2023

ISBN: 978 3 219 11969 5

empfohlen von: Birgitt Grümmer

in der Stadtbibliothek: Bogen­hausen, Giesing, Hasen­bergl, Isarvor­stadt, Laim, Maxvor­stadt, Moosach, Schwabing, Sendling, Waldtru­dering und im Motorama

zu finden im Interessenkreis: Bilderbuch / Natur

unter der Signatur: b LOM

Der Junge Darko wohnt in der obersten Etage eines Mehrfa­mi­li­en­hauses mit acht Stock­werken. In seinem Viertel gibt es viele solche Hochhäuser, genau wie bei den Kindern aus Neuaubing, Fürstenried West oder Neuperlach, denen wir regel­mäßig vorlesen.

Darko hat eine Leiden­schaft, er ist Tierfor­scher. Für seine Forschungs­aben­teuer ist er mit einer Spezial-Weste bestens ausge­stattet. Diese enthält in ihren Taschen neben einer 100 Meter Schnur auch eine Taschen­lampe, Juckpulver und ein Fernrohr. Der Junge selbst wird uns mit seinen äußer­lichen Merkmalen wie eine fremde Spezies vorge­stellt: dass er eine rote Mütze, nur einen Mund, aber dafür zwei Ohren und auch zwei besockte Füße besitzt.

Darkos aktuelles Forschungs­vor­haben bei strömendem Regen einen Regenwurm zu fangen, scheitert am Wider­stand seiner Mutter. Wütend wirft er das aufge­schlagene Tierle­xikon, in dem er wohl gerade gelesen hat, aus dem Fenster. Er überlegt, was er alter­nativ tun könnte, verwirft aber all die gefähr­lichen Ideen (mit Messern jonglieren!) und kommt auf seinen ursprüng­lichen Plan Regen­würmer zu angeln zurück. Eine Angel­schnur mit Käseköder wird aus dem achten Stock geschleudert. Nur was Darko dann nach und nach angelt, ist überra­schend: einen Brillen­pe­likan, einen Brüll­affen, einen Ameisen­bären, einen China-Alliga­toren und einen Waldele­fanten. Er hat wirklich einen fantas­ti­schen Fang gemacht!

Gemeinsam entwerfen die Tiere und Darko Jagdvor­schriften für Regen­würmer („Regen­würmer, die jünger als sechs Monate sind, sollten nicht geangelt werden“), tragen Konflikte aus (zähne­flet­schender Alligator gegen fried­lichen Waldele­fanten) und quetschen sich zusammen in den Aufzug zum Erdge­schoß, als die Sonne wieder scheint. Draußen liegt das Tierle­xikon am Boden und – schwupps – finden seine tieri­schen Gefährten dieses Nachmittags wieder genau dort ihren Platz als schöne Tierzeichnungen.

Ein Vorle­se­ver­gnügen nicht nur für Kidner­gar­ten­kinder, sondern auch für die erste Klasse, denn langweilige Nachmittage kennen sie alle. Die Geschichte ist mit teilweise ironi­schen und pfiffigen Details illus­triert und hat allen Kindern gefallen, denen ich sie vorge­lesen habe.