Ella und das Festkonzert

Details

Autor: Timo Parvela

Illustrator: Sabine Wilharm

Verlag: dtv Reihe Hanser 2018

ISBN: 978–3‑423–62690‑3

empfohlen von: Helga Jesberger-Fischer

in der Stadtbibliothek: Westend

zu finden im Interessenkreis: Kinder / Lieblingsfiguren

unter der Signatur: k PAR

Schul­di­rektor Schlot, Schorn­stein genannt, und Ellas Klassen­lehrer verstehen sich gar nicht gut. Was dazu führt, dass der Direktor sich immer wieder kleine Schikanen für den Lehrer und seine Klasse einfallen lässt. Eines Tages stürmt er ins Klassen­zimmer mit einer beson­deren Idee: Die Klasse soll zum Muttertag ein Festkonzert aufführen. An sich ein netter Gedanke. Der Klassen­lehrer gibt sich zuver­sichtlich, dass es eine wunderbare Aufführung werden wird. Dass aller­dings keines der Kinder ein Instrument spielen kann, könnte die Sache kompli­ziert machen. Aber über solche kleinen Hürden sieht der Lehrer erstmal hinweg. Er schreibt sogar über Nacht eine Oper. Frei nach Rotkäppchen. Als sich bei der Rollen­ver­teilung die Eltern einmi­schen, die selbst­ver­ständlich erwarten, dass ihr Kind die Haupt­rolle spielt, muss das Ensemble etwas angepasst werden. Es besteht am Ende aus drei Rotkäppchen, einem Blaukäppchen, einem Batman und weiteren Haupt­rollen. Daraus ergeben sich natürlich einige Abwei­chungen im Ablauf des Märchens, wie wir es kennen.

Zur Einstimmung auf ihre große Aufgabe besucht die Klasse eine richtige Opern­auf­führung im Theater der Stadt. Alle sind schon sehr gespannt und verfolgen inter­es­siert das Geschehen. Dann kommt es aber zu einem großen Tumult, als die Kinder den Orches­ter­graben stürmen. Sie beobachten nämlich den Dirigenten, der mit einem Dirigen­tenstab vor den Musikern herum­fuchtelt, und sie befürchten, dass er auf die Musiker einschlagen möchte. Klar, dass sie da zu Hilfe eilen. Da sie schon einmal vorne sind, wollen sie auch gleich schauen, ob auf der Bühne alles in Ordnung ist. Eine solche Aufführung, da sind sich Publikum und Kritiker einig, hat man noch nicht erlebt! Gefallen hat es allen. Es gibt großen Applaus.

Nun muss aber endlich für das eigene Stück geprobt werden. Das Orchester wird zusam­men­ge­stellt und besteht am Ende aus etlichen Klang­hölzern, einem Tamburin und einer Triangel, die, dank des handwerk­lichen Geschicks von Batman, schnell zur Ziangel verbogen wird, weil drei Ecken für ein Instrument zu wenig sind.

Bei dieser Klasse darf man erwarten, dass die Proben nicht ohne Chaos und Verwick­lungen ablaufen. Aber alle bemühen sich im Rahmen ihrer Möglich­keiten. Sie wollen ihren Lehrer nicht im Stich lassen und es dem Schorn­stein so richtig zeigen, wie gut sie sind. Für weitere Aufregung sorgt die Suche nach dem plötzlich verschwun­denen Zeige­stock des Lehrers, ohne den er nicht unter­richten kann. Der Unter­richt muss ja auch noch statt­finden! Schließlich wollen alle endlich in die dritte Klasse versetzt werden. Ella und ihre Freunde setzen all ihre Kreati­vität ein und geben ihr Bestes, alle Hinder­nisse aus dem Weg zu räumen:  Am Ende gelingt ihnen die Vorstellung, wird der Zeige­stock des Lehrers gefunden und die Zeit reicht sogar noch für eine überra­schende und ungewöhn­liche Klassenfahrt.

Das alles wird so witzig erzählt, mit so vielen skurrilen und spannenden Einfällen, dass man Ella und alle Charaktere des Buches einfach ins Herz schließen muss. Es gibt so viel zu lachen, dass man sich richtig auf das Weiter­lesen freut. Gut, dass es noch viele andere Ella-Bücher gibt. Die Illus­tra­tionen sorgen für weitere Komik. Für selbst­le­sende Kinder ab acht Jahren, unbedingt aber auch hervor­ragend zum Vorlesen und gemein­samen Amüsieren geeignet.