Details
Autor: Raphael Kolly
Verlag: Atlantis im Kampa Verlag 2021
ISBN: 978–3‑7152–0830‑5
empfohlen von: Christel Günther
in der Stadtbibliothek: in nahezu allen Stadtteilbibliotheken
zu finden im Interessenkreis: Bilderbuch / Natur
unter der Signatur: b KOL
Den ganzen Tag spielt das Kaninchen schon draußen und freut sich über alles, was es in der Natur entdeckt. Als eine kleine Hummel angeflogen kommt, will das kleine Kaninchen wissen, wohin die Hummel fliegt. Ist sie vielleicht im Wald zu Haus? Je weiter das Kaninchen in den Wald hineingeht, desto dunkler wird es und das Kaninchen kann nichts mehr sehen. Es bleibt stecken und fürchtet sich sehr. Leise beginnt es zu weinen. Sehr zutreffend, wie die Angst des Kaninchens hier illustriert wird: Eine tiefschwarze Doppelseite und rechts unten kauert das Kaninchen. Die Angst vor der Dunkelheit ist für den Betrachter greifbar.
Plötzlich entdeckt es weit weg ein Leuchten und geht darauf zu: Mitten im Wald liegt ein großes Stück Licht! Hat die Sonne es vergessen? Das Licht knistert geheimnisvoll, ist federleicht, lässt sich formen und mittragen. Mit dem Licht in der Hand ist alles halb so schlimm.
Aber auch andere Tiere, denen das Kaninchen begegnet – Wesen aus der Unterwelt, Monster mit Klauen und spitzen Zähnen – wollen ein Stück des Lichts. Bereitwillig teilt das Kaninchen immer wieder, bis das Licht nur noch so schwach ist, dass es befürchtet, den Weg aus dem Wald heraus nicht mehr zu finden. Plötzlich steht ein Tier vor dem Kaninchen, das ihm sehr ähnlich sieht, nur viel älter. Aber dieses Tier will nichts von dem Licht, es kennt den Weg und mag die Dunkelheit des Waldes. Er ist so schön anders als am Tag und lächelnd geht es wieder in die Nacht hinein. Das Licht ist zu klein zum Leuchten, aber immer noch warm und das Kaninchen schließt die Augen, sieht all die schönen Dinge dieser Nacht im Wald und schläft ein.
Am Morgen ist die Sonne wieder da, das Licht ist verschwunden, wahrscheinlich hat es die Sonne wieder geholt und fröhlich läuft das Kaninchen aus dem Wald ins Feld hinein. Es hat die Angst vor dem Wald verloren, denn der Wald ist in der Nacht auch schön – schön anders.
Dieses Bilderbuch besticht durch den Kontrast zwischen Schwarz (Dunkelheit und Angst) und hell. Das macht das Buch fast magisch. Man hat das Gefühl, dass es wirklich leuchtet. Es ist ein Bilderbuch über die Natur, Tiere, die im Wald leben, die Nacht mit ihrer Dunkelheit und die Angst davor und deren Überwindung. Ein wunderschönes, fast magisches Buch.