Die wundersame Suppe des Monsieur Lepron

Details

Autor: Giovanna Zoboli

Illustrator: Maria­chiara di Giorgio 

Verlag: Boehm Verlag 2023

ISBN: 978–3‑95939–215‑0

empfohlen von: Christine Koch

Monsieur Lepron lebt ein gutes Hasen­leben. Er hat eine sehr große Familie und ein glück­liches Dasein mit Bau, Hoppel­wiese und Gemüse­garten. Einmal im Jahr im Herbst kocht er eine Gemüse­suppe, bei der ihm die ganze Familie hilft und die allen hervor­ragend schmeckt.

Sie schmeckt so gut, dass immer mehr von der Suppe kosten wollen und Mensch und Tier von weit herkommen, um sie zu essen. Irgendwann steht da die Lepron-Fabrik, in der der Hasen-Monsieur und seine Hasen-Mitar­beiter die wundersame Suppe am laufenden Band produ­zieren. So gelangt die Köstlichkeit sogar zum Südpol!

Aber Monsieur Lepron ist nicht froh. Er hat merkwürdige Albträume rund um seine Suppe: vom Suppen­kosten im Olymp bis zum Suppen-Hexen-Weiher. Und schließlich beginnt die Welt sein Produkt zu kriti­sieren. Sie schmeckt anders, billiger. Aber nicht die Suppe, sondern Lepron hat sich verändert. Lepron beschließt seine Fabrik zu schließen und seinen Lebens­abend mit seinen Ururenkeln auf der Hoppel­wiese zu verbringen. Und er ist glücklich.

Ein modernes Märchen mit kriti­schem Blick auf die kapita­lis­tische Lebens­weise der Gesell­schaft ganz fabelhaft von Giovanna Zoboli erzählt und von Ulrike Schimming aus dem Italie­ni­schen übersetzt. Maria­chiara di Giorgio hat mit meister­haftem Aquarell­strich und großem Augen­zwinkern die Welt um den Hasen-Fabri­kanten geschaffen. Große und kleine Leser amüsieren sich über die possier­lichen Häschen, wenn sie das Gemüse zum Suppentopf balan­cieren. Auf den großfor­ma­tigen Bebil­de­rungen der Träume des Monsieur entdeckt man amüsiert Details wie einen Dachs, der mit einem Strohhalm Waldsee-Suppe schlürft, während sonnen­be­brillte Hexen im grünen Nass ihre Haut weich baden. Diese Illus­tra­tionen machen dieses Bilderbuch zu etwas ganz Besonderem!

Und die Moral von der Geschicht‘? Meine Tochter fasst sie so zusammen: Wenn man zu viel arbeitet, kriegt man Albträume.