Die Krumpflinge. Egon und der Schrumpf-Zauber

Details

Autor: Annette Roeder

Illustrator: Barbara Korthues

Verlag: cbj 2024

ISBN: 978–3‑570–18101‑0

empfohlen von: Helga Jesberger-Fischer

in der Stadtbibliothek: Kinder- und Jugend­bi­bliothek im Motorama

zu finden im Interessenkreis: KInder / A – Z

unter der Signatur: k ROE

Die Krumpf­linge sind kleine Wesen mit grünem Fell. Sie bauen sich mit altem Gerümpel, das in Kellern abgestellt wurde, ihre Häuser und Wohnungen. Sie sind frech und spielen den Menschen gerne Streiche. Sie sammeln alle Schimpf­wörter der Menschen und kochen daraus leckeren Krumpftee.

Einer der Krumpfling-Sippe, die im Keller der Familie Artich haust, ist Egon. Er ist ein wenig anders als die übrigen Famili­en­mit­glieder, viel zu nett und freundlich, um ein echter Krumpfling zu sein. Das sieht man schon daran, dass er auf seinem grünen Pelz, mitten auf der Brust, ein leuchtend helles Herz hat. Er ist heimlich mit dem Menschenkind Albi Artich befreundet. Das darf im Krumpf­ling­keller niemand wissen, und auch Albis Eltern sollen davon nichts erfahren. Die beiden treffen sich, wenn Albi aus der Schule kommt, zum Spielen, und haben großen Spaß mitein­ander. Sie verab­reden sich über die Leitungs­rohre. Albi flüstert im Badezimmer eine Nachricht und Egon kann das durch den alten Duschkopf im Keller hören.

Heute hört er aller­dings nicht nur Albi, sondern auch dessen Mutter. Irgend­etwas stimmt nicht mit Albi. Er hat Kopfweh, Halsweh, Husten und kann nicht zur Schule gehen. Oma Krumpfling, die das auch mithört, schimpft, dass die Mutter das Kind bedauert und besorgt ist. Ihrer Meinung nach sollen die Menschen ihre Kinder nicht so verzärteln. “Er soll lieber eine Super-K-Pille schlucken, die hilft bei jeder Krankheit”, murrt sie vor sich hin. Oben steckt Albis Mama den Jungen ins Bett und stellt ihm Tee und Obst auf den Nacht­tisch. Eigentlich wollte sie heute zu einem Baumschnei­dekurs in der Gärtnerei gehen. Sie überlegt, ob sie nicht besser bei Albi bleiben soll. Doch der überredet sie, doch zu gehen. 

Das alles hört Egon mit. Er will nun auch nicht zur Schule gehen und simuliert eine Erkältung. Als Oma ihm zwei von den Super-K-Pillen gibt, damit er wieder auf die Beine kommt, versteckt er sie, kriecht in seine Wollsocke, die ihm als Schlafsack dient, und stellt sich schlafend. Kaum hat Oma seine Schlaf­kammer verlassen, hüpft Egon hinauf zu Albi und will mit ihm spielen. Doch Albi geht es gar nicht gut, er will nur schlafen. Egon bietet ihm eine der Super-K-Pillen an, damit er wieder gesund wird. Wider­willig schluckt Albi das stinkelnde Ding, dreht sich um und schläft weiter. Egon ist enttäuscht und will gerade wieder gehen, als Albi sich plötzlich aufsetzt und fit ist. Die Pille hat also doch gewirkt. 

Aber bald macht sich auch eine Neben­wirkung der Medizin bemerkbar: Albi schrumpft! Er wird immer kleiner, bis er nur noch ein Winzling ist wie sein Freund Egon. Zuerst kriegen beide einen großen Schreck, bald aber haben sie Spaß an der Sache. Endlich kann Albi zusammen mit Egon in die Krumpfburg hinab­steigen und sich die Welt seines Freundes anschauen. Albi staunt darüber, was die Krumpf­linge alles aus altem Gerümpel gebaut haben. Eine richtige kleine Stadt ist entstanden, mit Häusern, Straßen, einem Gasthaus und einem Markt­platz. Albi kann mit Egons Zimmer in einer alten Kinder­gieß­kanne schlüpfen. So ein lustiger Tag! 

Aber Albi kommen Zweifel. Wird er wieder wachsen? Er wird traurig, wenn er daran denkt, was seine Eltern wohl zu ihrem geschrumpften Kind sagen werden. Egon hat schließlich die Idee, im Buch “Heilkunde der Krumpf­linge” nach einer Lösung zu suchen. Tatsächlich finden sie ein Rezept für einen “Lobhu­delhupf”, der Schrump­fungen bei Menschen heilen kann. Ein Kuchen aus Lobreden von extra fiesen Krumpf­lingen. Eine sehr schwierige Aufgabe für Egon, solche Zutaten zu sammeln. Nach einigen Fehlschlägen gelingt es ihm doch, seinen Freund wieder wachsen zu lassen. Gerade noch recht­zeitig, bevor Mama nach Hause kommt. An diesen aufre­genden Tag werden die beiden noch lange denken.

Das ist bereits der zwölfte Band der Krumpfling-Serie von Annette Roeder. Die beiden Haupt­fi­guren sind so sympa­thisch, dass man gerne Zeit mit ihnen verbringt. Die Krumpfburg im Keller ist so kreativ einge­richtet, dass man sogar das eigene Gerümpel mit ganz anderen Augen betrachtet. Die Zeich­nungen sind bunt und ideenreich.