Die Krakencrew. Alles über Tintenfisch, Oktopus und Co.

Details

Autor: Owen Davey

Verlag: Knesebeck Verlag 2021

ISBN: 978–3‑95728–437‑2

empfohlen von: Annegret Hillinger

in der Stadtbibliothek: Stadt­teil­bi­blio­theken Allach-Unter­menzing, Fürstenried, Hadern, Laim, Pasing, Schwabing, Sendling, Waldtru­dering und Westend, sowie in der Kinder- und Jugend­bi­bliothek am Gasteig

zu finden im Interessenkreis: Kinder / Insekten Wirbellose

unter der Signatur: Uhn 13 /DAV

Krakencrew – ein nahezu lautma­le­ri­scher Titel, wäre doch die wörtliche Übersetzung des Origi­nal­titels „Besessen von Oktopussen“. Owen Davey, den wir schon von seinem Bilder­sachbuch „Hai, Ahoi!“ kennen, hat sich nun eines anderen Meeres­be­wohner angenommen, nämlich des Kraken und seiner vielen Artgenossen.

Ein sehr gelun­genes Buch, das uns in 34 zweisei­tigen Kapiteln mit vielen farbigen Zeich­nungen das Leben dieser eigen­ar­tigen Kopffüßer erklärt. Dass Kraken sehr intel­ligent sind, wissen wir spätestens seit der Krake Paul als Orakel-Tier die Ergeb­nisse der Fußball­welt­meis­ter­schaft 2010 richtig voraus­sagte. Und der Oktopus Hank aus dem Film „Findet Nemo“ mit nur sieben statt acht Armen machte schon in Kinder­zimmern Karriere.

Bei Owen Davey erfahren wir jedoch, dass es tatsächlich sieben­armige Kraken gibt, für den versteckten achten Arm gibt es eine Erklärung. Pearl, der kleine, süße rosa Oktopus, gehört dank Nemo auch zu Lieblingen der Kinder. Unter seinem wissen­schaft­lichen Namen „Opist­ho­teuthis califor­niana“ findet er sich unter der Krakencrew im Buch. Norma­ler­weise sind Kraken und ihre Verwandten für den Menschen harmlos und auch nicht aggressiv, auch wenn ihr Biss weh tut. Ja, sie haben einen Schnabel und Zähne. Nur der Biss des äußerst giftigen Blauge­rin­gelten Oktopus ist auch für Menschen tödlich! Dieser Krake wird bei Gefahr knallgelb und lässt neonblaue Ringe aufleuchten (siehe auch das Bilder­sachbuch „Warum wirst Du rot“).

Zu ihrer Vertei­digung können Kraken und Co sich aufblähen, Tinte verspritzen (Tinten­fisch!), sogar einen Arm abwerfen und dann schnell „abhauen“, auch hier der Verweis zu dem Buch „Warum wirst Du rot“. Kraken und Co. haben noch viel mehr Tricks zur Vertei­digung auf Lager, sind sie doch schlauer als die meisten Tiere. So verfügen sie über viele Möglich­keiten der Mimikry. Auch aus Aquarien entkommen sie regel­mäßig dank ihres beweg­lichen Körpers und ihrer Intel­ligenz, mit der sie Probleme lösen.

Owen Davey hat ein kleines Suchrätsel eingebaut. Wer am Ende den ausge­büxten Moschus­kraken findet, hat gewonnen! Das Kapitel „Kinder­stube“ macht uns mit den verschie­denen Formen der Eiablage bekannt. Kraken­babys heißen Schlüpf­linge, weil sie aus Eiern schlüpfen. Wenn sie geschlüpft sind, werden sie sehr schnell erwachsen. Denn leider haben sie kein allzu langes Leben vor sich, die langle­bigsten unter ihnen werden höchstens fünf Jahre alt.

Dass diese eigen­ar­tigen Tiere auch in Märchen und Sagen auftauchen, nimmt nicht Wunder, denn schon unseren Vorfahren waren die seltsamen Formen dieser Tiere sehr verdächtig. Und die Tiefen der Meere, in denen sie heute noch leben, waren damals eine völlig unbekannte Welt, vor der man Angst hatte. Heute dagegen müssen wir uns sorgen, dass diese so inter­es­sante und vielfältige Tierart nicht überleben kann. Die Erwärmung der Meere führt sozusagen zur Frühgeburt der Schlüpf­linge und die Koral­len­riffe als ein Teil ihres Lebens­raumes gehen verloren. Deshalb gibt Owen Davey Tipps für ein Umwelt bewusstes Verhalten unserer­seits. Übersetzt von Susanne Schmidt-Wussow.