Die königlichen Kaninchen von London - Flucht aus dem Turm

Details

Autor: Santa und Simon Sebag Montefiore

Illustrator: Kate Hindley

Verlag: Woow Books (Atrium Verlag)

ISBN: 978–3‑96177–008‑3

empfohlen von: Annegret Hillinger

in der Stadtbibliothek: Fürstenried, Giesing, Laim, Maxvor­stadt, Milberst­hofen, Neuhausen, Ramersdorf, Sendling, Am Gasteig, Bücherbus 4/Dunkelrot, 6/Gelb

zu finden im Interessenkreis: Kinder/ Abenteuer

unter der Signatur: k/ MON

Präsen­tierte sich schon der erste Band dieser Kanin­chen­ge­schichte in royalem Blau mit Gold, so ist auch der Einband von Buch zwei sehr edel in Rottönen mit silberblau schim­mernden Aufdruck gehalten. Wichtige Protago­nisten erscheinen auf Vorder- und Rückseite des gebun­denen Buches in Medaillons umrankt von Eichenlaub, Sellerie und Mohnkapseln. Die beiden Innen­seiten der Buchdeckel zeigen statt der Möhren des ersten Bandes nun Stauden­sel­lerie, eine weitere Delika­tesse für Kaninchen. Anhand einer Landkarte kann man den Weg des kleinen Shylo von seinem heimat­lichen Bau nach London verfolgen, so dass man mit Hilfe des ersten Kapitels die wesent­lichen Ereig­nisse aus Band eins nachvoll­ziehen kann. Auch im zweiten Band werden alle wichtigen könig­lichen Kaninchen aufge­führt, so dass man den Überblick behält. Über jedem Kapitel ist wieder eine Vignette abgedruckt. Die Tierspuren im Text und auf den Seiten­rändern verleiten zur Spurensuche.

Shylo Tawny-Tail, ein kleines Landka­ninchen mit roter Augeklappe, weil es schielt, kurzum ein wirklich mickriges Exemplar von Kaninchen, ist dank seiner Heldentat, die Queen vor einem Foto im Nachthemd zu bewahren, in den Geheimbund der König­lichen Kaninchen von London aufge­nommen worden. Nun muss Shylo sich dieser Ehre würdig erweisen, denn der Präsident der USA, kurz PRÄDUSA genannt, wird im Buckingham Palast, unter dem die Kaninchen leben, erwartet. Und die hinter­hältige Ratten­bande, nämlich die Ratzis samt ihrem unsicht­baren Anführer Papa Ratzi gieren danach, die Welt ins Chaos zu stürzen.

Die stinkenden und schmie­rigen Ratzis sind nicht nur mit allen Wassern gewaschen, sie verfügen auch über alle nur erdenk­lichen digitalen Möglich­keiten, ihre Ziele zu erreichen. Mit jedem kompro­mit­tie­renden Foto stehlen sie den Menschen ein Stück ihrer Seelen. Doch die Kaninchen haben Helfer gegen die Ratzis. Nicht nur die KANUSAS (Erklärung siehe Seite 63), sondern ausge­rechnet Füchse, die unter dem Londoner Amtsitz des Premier­mi­nisters ihr Clubhaus haben und daher für Downings­treet Nr. 10 zuständig sind. Ihr Chef ist der coole, elegante SZ-BS (seinen richtigen Namen erfährt man auf Seite 50!).

Shylo hat große Mühe, seine Angst vor den Füchsen zu unter­drücken. Shylo schwebt in ständiger Lebens­gefahr, weil die Ratzis ihn unbedingt ausschalten müssen, denn sie haben erkannt, dass dieses schwäch­liche Kaninchen sie erneut austricksen könnte. Tatsächlich gelingt es ihnen, Shylo zu entführen. In ihrem Haupt­quartier, dem gläsernen Wolken­kratzer “Shard” in London, wird Shylo streng bewacht. Shylo, völlig verzweifelt, weil ihm die Zeit davon rennt, um eine Katastrophe beim Staats­bankett zu verhindern, gelingt es doch noch, seinen dicken, fetten und dümmlichen Ratzi-Bewacher auszu­tricksen und aus dem Turm zu fliehen. Und am Ende hilft ihm der Fuchs SZ-BS, schnellstens wieder in den Palast zu kommen. Und wieder gelingt es Shylo mit der alliierten Kaninchen-Streit­macht den Angriff auf den Prädusa zu verhindern. Was Papa Ratzi natürlich noch mehr erbost und er weiter finstere Rache­pläne schmiedet …

Ein Rezept für Butter­scotch (alkoholfrei), die TOP-TEN-Fakten zum Weißen Haus und ein Quiz runden dieses äußerlich altmo­dische Buch mit hoch aktuellem Inhalt ab. Die gelun­genen, farbigen, zum Teil ganzsei­tigen Illus­tra­tionen sind allein schon eine Augen­weide. Es gibt jede Menge witzige Details zu entdecken, was das Buch mit allen seinen textlichen Anspie­lungen auf unser modernes Leben auch für Erwachsene vergnüglich macht. So heißt ein besonders smarter Kanin­chenherr, der am liebsten Espresso trinkt, bezeich­nen­der­weise Clooney. Doch Helden können eben auch klein, unscheinbar und sogar ängstlich sein .…