Die abenteuerliche Reise des Mats Holmberg

Details

Autor: Erik O. Lindström

Illustrator: Sonja Bougaeva

Verlag: Coppenrath Verlag 2019

ISBN: 978–3‑649–62947‑4

empfohlen von: Christine Ackermann

in der Stadtbibliothek: in fast allen Stadtteilbibliotheken

zu finden im Interessenkreis: Kinder / Abenteuer

unter der Signatur: k LIN

Bei dieser Geschichte um Mats Holmberg und seine Fahrt auf dem Birka-Kanal mit seinen Tieren fühlt sich der Leser an die Klassiker der Kinder­li­te­ratur erinnert: ein bisschen Bullerbü, ein bisschen Dr. Dolittle und ein bisschen Tom Sawyer. Der in Deutschland aufge­wachsene Schwede Erik O. Lindström (bekannt durch die Kinderbuch-Serie „Meja Meergrün“) packt schwe­dische Idylle in eine spannende Abenteu­er­reise auf dem Wasser.

Mats Holmberg ist anders als andere Jungs: Er lebt bei seinem Opa in einem alten Haus am Birka-Kanal und versteht die Sprache der Tiere, die auf dem Hof leben. Opa Jakob war früher Seefahrer und erzählt aus dieser Zeit immer wieder Geschichten. Das Leben wäre wunderbar weiter­ge­gangen, wenn nicht Opa eines Morgens von der Leiter gefallen wäre und ins Krankenhaus gemusst hätte. Die Nachbarn wollen kurzerhand den Waisen­jungen aufnehmen und die Tiere fortgeben. Aber nicht mit Mats! Er beschließt kurzerhand mit Hütehund Bodo, dem Zwergpony Elvin, den Schafen und Hühnern mit dem kleinen Kutter „Nella“ auf dem Birka-Kanal nach Tyst zu Opas Schwester Lisbeth zu fahren. Opa hat ihm allerhand Prakti­sches beigebracht, mit dem Schiff umzugehen, Vorräte anzulegen und Tiere zu versorgen.

Die Flucht gelingt und nun ist Mats auf sich allein gestellt. Jedoch nicht lange, denn er nimmt eine Anhal­terin mit, Selma, ein aufge­wecktes Mädchen, das wegen der Trennung der Eltern von zuhause wegge­laufen ist. Gemeinsam müssen sie eine Gewit­ter­nacht inklusive Rettungs­aktion überstehen. Danach hat Mats eine richtig gute Freundin gefunden, die kurz darauf aber wieder ihren eigenen Weg geht und den Kutter verlässt. Mats fährt mit seinen Tieren weiter, immer in der Angst vor dem Nachbarn Sven, der ihn aufspüren und holen könnte. Statt­dessen trifft die außer­ge­wöhn­liche Mannschaft auf einen Elch, an dem das Zwergpony Elvin beson­deren Gefallen hat.

Beim Schutz-Suchen vor dem Dauer­regen in einer Scheune stöbern Mats und die Tiere zwei Kinder auf. Sie gewinnen schnell das Vertrauen von Annika und Lasse und nehmen sie auf ihrer Kanal­reise mit. Beide sind unterwegs zu ihrer Tante Trine, die am Kanal wohnt. Dort erhält Mats zum ersten Mal seit dem Aufbruch wieder eine richtig sätti­gende Mahlzeit. Und das Beste: Trine kennt seinen Opa. Trotz der geruh­samen Übernachtung in einem Federbett, bricht Mats in der Frühe auf, um mit der „Nella“ weiter zu Lisbeth zu schippern. Er passiert glücklich eine Schleuse und gelangt schließlich nach Tyst. Natürlich geht die Reise gut aus, wie wird aller­dings hier nicht verraten.

Es macht viel Freude zu erfahren, wie Mats an seiner Reise reift, seine Ängste überwindet und neue Freunde findet. Denn: „Bläst dir der Wind manchmal hart ins Gesicht, treibt er dich auch umso schneller voran“, sagt ein altes Seefahrer-Sprichwort.

Das Buch ist sprachlich liebevoll geschrieben und eignet sich hervor­ragend zum Vorlesen. Die großflä­chigen, zum Teil bunten Illus­tra­tionen unter­stützen den warmher­zigen und zuver­sicht­lichen Charakter der Geschichte. Ein sommer­liches Vorle­se­ver­gnügen für Kinder ab sechs Jahren, zum Selber­lesen ab neun Jahren!