Der Krokodildieb

Details

Autor: Taran Bjørnstad

Illustrator: Chris­toffer Grav

Verlag: Beltz & Gelberg

ISBN: 978–3‑407–82109‑6

empfohlen von: Annegret Hillinger

in der Stadtbibliothek: Neuperlach, Stadt­bi­bliothek Am Gasteig / Kinder- und Jugendbibliothek

zu finden im Interessenkreis: Kinder A‑Z

unter der Signatur: u BJO

Odd, 9 Jahre alt, mit dicker Brille, verträumt, nicht sehr mutig, nicht sehr sportlich, wird in der Schule gehänselt, nicht einmal seine Geschwister und die Eltern nehmen ihn richtig ernst. Und dann rufen die Kinder auch noch “Odd-Birnen­kompott” hinter ihm her. Abends liegt er im Bett und ärgert sich. Hätte er doch nur Super­kräfte! Auch vor dem Schul­ausflug ins Aquarium der Stadt gruselt er sich – vermutlich kriechen da Schlangen und Monster­spinnen rum. Doch der zweitägige Ausflug nimmt eine unerwartete Wendung.

Rolf, der Tierpfleger, imponiert Odd sehr. So versucht er, seine Aufmerk­samkeit zu gewinnen. Als Rolf ihnen sein kleines Krokodil Zak, einen Kaiman, zeigt, traut sich Odd als Einziger in der Klasse das Krokodil zu strei­cheln. Und dann kommt Odd die Idee: Er braucht ein Krokodil als Freund! Dann hätten endlich alle vor ihm Respekt. Am nächsten Tag gelingt es Odd, den kleinen Kaiman zu stehlen und nach Hause zu schmuggeln, ohne dass jemand etwas merkt.

Zu Hause wird das Krokodil jedoch zum Problem: Nicht nur dass die ganze Stadt inzwi­schen nach dem verschwun­denen Krokodil sucht, nein, Zak verschluckt auch alles, was er bekommen kann: Odds Kuscheltier, das Handy seiner Schwester. Letzteres bekommt Zak aber gar nicht. Odd beschließt vor lauter Angst, Zak könnte sterben, ihn schnellstens zu Rolf zurück­zu­bringen. Zum Glück hat Rolf viel Verständnis für Odds Beweg­gründe. Er wird Odd nicht wegen Diebstahls anzeigen, doch etwas Strafe muss sein: Odd wird samstags im Aquarium mithelfen, Gehege reinigen und Futter vorbereiten.

Die warmherzige Geschichte wird durch die ausdruck­starken Illus­tra­tionen noch besonders vertieft. Die Farbgebung ist sehr verhalten in sanften Grau‑, Blau‑, Rot- und Grüntönen. Gelungen finde ich auch, dass verschiedene Haiarten aus dem Aquarium abgebildet sind und die Anatomie eines Kaimans, so dass die Zoologie nicht bloße Theorie bleibt.