Details
Autor: Luca Tortolini
Illustrator: Anna Forlati
Verlag: Knesebeck
ISBN: 978–3‑95728–059‑6
empfohlen von: Annegret Hillinger
in der Stadtbibliothek: Kinder- und Jugendbibliothek am Gasteig
zu finden im Interessenkreis: Bilderbuch / A – Z
unter der Signatur: b FOR
Schon mit dem Titelbild, das dann auch den Frontispitz bildet, führt uns die Illustratorin Anna Forlati in einen Zauberwald. Dicke knorrige Bäume, deren Äste und Wurzeln eine Art Tunnel bilden, an dessen Ende ein Stückerl blauer Himmel mit einem abstürzenden Flugzeug zu sehen ist. Und zu Füßen der dicken Bäume auf einem Teppich aus Pflanzen liegt unser Füchslein und schaut auf dieses Himmelsblau.
Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht des kleinen Fuchses. Diese Geschichte mit ausdrucksstarken Bildern, in der Farbgestaltung dennoch sehr sanft gehalten – nur Rot und Blau treten stärker hervor – erinnert an Antoine de Saint-Exupéry und den Kleinen Prinzen. Und der Pilot, der eines Tages in den Wald, in dem der kleine Fuchs lebt, abstürzt, heißt natürlich Antoine.
Bei dem Absturz werden Pilot und Fuchs verletzt. Der Pilot verbindet dem kleinen Fuchs liebevoll die Pfote. Das Füchslein stellt sich tot, damit es den Piloten, vor dem es Angst hat, besser beobachten kann. Der Pilot kann nicht wegfliegen, weil er für die Reparatur des Flugzeugs ein Ersatzteil braucht. Der kleine Fuchs erklärt ihm den Weg in die Stadt. Während der Pilot weg ist, behält der Fuchs das Flugzeug im Auge – man weiß ja nie.
Am Abend klettert er dann in die Maschine und schläft ein. Der Fuchs hört Antoine nicht zurückkommen und dieser merkt nicht, dass der Fuchs im Flugzeug ist. So wird der kleine Fuchs zum ersten fliegende Fuchs; zusammen bewundern sie die Welt von oben. Schließlich landet Antoine mit dem Füchslein auf der Militärbasis, wo es dem Fuchs zwar gut geht, aber mit der Zeit bekommt er Heimweh. Antoine verspricht ihm, ihn nach dem nächste Einsatz in seinen Wald zurückzubringen.
Der kleine Fuchs stellt sich schon vor, was er Antoine alles zeigen wird. Aber Antoine kommt an diesem Tag nicht zurück, auch am nächsten und übernächsten nicht. Der kleine Fuchs weiß nicht, wie lange er schon auf die Rückkehr von Antoine wartet. Immer wieder stellt er sich die Rückkehr in seinen Wald zusammen mit Antoine vor. Der kleine Fuchs wartet weiter geduldig .…
Eine sehr zu Herzen gehende Geschichte von Freundschaft, den Schrecknissen eines Krieges, der nur für vorlesende Erwachsene im Hintergrund der Geschichte und durch die Illustrationen einer einzigen Doppelseite auszumachen ist. Und doch ist es auch die Geschichte des Fliegens: Warum wollen wir Menschen denn unbedingt fliegen, hat uns die Natur doch nicht mit Flügeln ausgestattet?
Ich habe die Geschichte sogar Kindern einer ersten Ü‑Klasse vorgelesen, durch die Bilder erklären sich die kurzen Texte fast von selbst.