Details
Autor: Sven Gerhardt
Illustrator: Marie Braner
Verlag: cbj 2024
ISBN: 978–3‑570–18048‑8
empfohlen von: Helga Jesberger-Fischer
in der Stadtbibliothek: in fast allen Stadtteilbibliotheken
zu finden im Interessenkreis: Kinder / A – Z
unter der Signatur: u GER
Schulübernachtungen sind immer etwas ganz Besonderes. Wenn als Aufsichtsperson der fabelhafte Herr Blomster dabei ist, sind Überraschungen garantiert.
Die Meta-von-Magnolien-Schule wurde von der weitgereisten Weltenbummlerin, Erfinderin und Forscherin Meta von Magnolien gegründet. Ihre Idee war es, den Kindern an ihrer Schule nicht nur Unterricht nach Lehrplan zu bieten. Sie sollten, wie sie selbst, neugierig die Welt entdecken, alles hinterfragen und die passenden Antworten bekommen. Ein sehr modernes Schulkonzept, das der Schulleiterin Frau Sturholz-Rebmüller aber nicht immer passt.
Metas Urenkel, Herr Blomster, ist der Hausmeister der Schule und sorgt dafür, dass im Schulhaus und im Schulgarten alles seine Ordnung hat. Er führt auch den Kiosk, der auf dem Schulgelände steht. Er versorgt die Kinder nicht nur mit belegten Semmeln und Muffins, er hält auch viele gute Ratschläge bereit. Zum Beispiel, wie ein Tennisball gegen Prüfungsangst helfen kann. Im Keller des Kiosks verwahrt er die Sachen, die Meta von ihren Reisen mitgebracht hat.
Die Freunde Anton, Cem, Mascha und Serena haben das Glück, diese außergewöhnliche Schule besuchen zu dürfen. Und nun steht also die Schulübernachtung bevor. Frau Yilmaz, die Klassenlehrerin, hat ein Programm mit Nachtwanderung, Spielen, Lagerfeuer und Lesenacht vorbereitet. Als zweite Aufsichtsperson war der Mathelehrer Herr Pitzorek, genannt Pi, vorgesehen. Dass er ausgerechnet jetzt krank wird, ist schade. Aber so kommt es, dass Herr Blomster als Ersatz einspringt. Die Kinder jubeln, denn Herr Blomster sorgt für gute Stimmung und hat die besten Einfälle.
In der Turnhalle sind die Matten ausgelegt, und die Kinder verteilen ihre Schlafsäcke darauf. Nach dem gemeinsamen Abendessen beginnt die Nachtwanderung. Mit Taschenlampen geht es durch den Wald. Auf einem kleinen Hügel gibt es eine Höhle zu entdecken. Dort gibt es Fledermäuse. Mit dem Funkgerät können die Kinder sogar die Geräusche hören, die die Fledermäuse machen. Dann flattern die kleinen Flieger los, fangen Nachtfalter und lassen sich in ihrem nächtlichen Treiben nicht stören.
Nach der aufregenden Wanderung ist an Schlafen erstmal nicht zu denken. Die Kinder beschließen, Verstecken im leeren Schulhaus zu spielen. Auf diesen großen Spaß folgt aber leider ein großer Schreck, als sie Cem nicht mehr finden können. Alle, auch die Erwachsenen suchen. Seine Freunde machen sich Sorgen. Noch einmal durchsuchen sie jeden Winkel. D entdeckt Mascha in der Schulbibliothek ein Papier von Cems Lieblingsbonbons, das sich unter einem Regal festgeklemmt hat. Wie kommt es dahin? Herr Blomster wird gerufen und gemeinsam untersuchen sie das Bücherregal genauer und finden dabei einen geheimen Mechanismus, der eine unsichtbare Tür öffnet. Die Tür führt zu einem bisher verborgenen Raum. Und dort finden sie auch Cem wieder. Er hatte zufällig den Schalter für die Geheimtür berührt, die Tür hatte sich geöffnet und Cem war über die dahinterliegende Treppe gepurzelt. Zum Glück hatte er sich nur leicht das Knie verletzt. Aber die Zeit in dem dunklen Raum war sehr gruselig für ihn. Alle sind froh, dass die Sache zu einem guten Ende gekommen ist.
Der geheime Raum entpuppt sich als Kino. Ein Kino in der Schule! Es war von Meta von Magnolien eingerichtet worden. Sie zeigte dort ihren Schülern die Filme, die sie auf ihren Reisen aufgenommen hatte. Herr Blomster findet schnell heraus, wie der alte Filmprojektor funktioniert und lädt alle zur Filmvorführung ein. Auch eine alte Popcornmaschine hat er herbeigeschafft, und als sich alle mit der Leckerei eingedeckt haben, beginnt der Film. Er zeigt Meta bei ihren Abenteuern im Urwald. Alle sind begeistert von den Aufnahmen. Dass es sich um einen Stummfilm handelt, stört dabei nicht.
Danach sind die meisten dann doch müde und folgen daher brav Frau Yilmaz, die nun zur Nachtruhe mahnt. Bald sind sie eingeschlafen. Nur die vier Freunde halten sich wach, denn sie haben noch etwas vor. Sie hatten auf dem Dach des Kiosks etwas entdeckt, das sie sich näher anschauen wollen. Leise schleichen sie sich hinaus, um herauszufinden, was es mit dem Spalt im Dach auf sich hat. Sie entdecken im Innern des Kiosks einen Apparat mit einem großen Schalthebel. Als sie ihn bedienen, schiebt sich das Dach lautstark auseinander und gibt den Blick frei auf ein riesiges Fernrohr. Von dem Lärm aufgeschreckt kommen Herr Blomster und Frau Yilmaz gelaufen. Sie können den vier Freunden nicht lange böse sein für ihr unerlaubtes Aufstehen. Denn zu ihrer großen Freude sehen sie, was die Kinder da entdeckt haben: Ein richtiges Teleskop zum Sternegucken, eine kleine Sternwarte. Inzwischen sind auch alle anderen aufgewacht und stehen staunend in ihren Schlafanzügen vor dem Kiosk. Alle dürfen durch das große Fernrohr einen Blick in den Sternenhimmel werfen. Dann ist aber wirklich und endgültig Zeit, sich wieder in die Schlafsäcke zu kuscheln und ein wenig zu schlafen. Was für eine Nacht! Beim Frühstück am nächsten Morgen sind sich alle einig, dass sie großes Glück haben, in dieser aufregenden Schule zu sein, und sie sind gespannt, welche Geheimnisse Meta von Magnolien noch hinterlassen hat.
Die Geschichte ist wirklich spannend erzählt und ein großer Lesespaß für Kinder und Erwachsene. Zu den Kapiteln gibt es die Tagebucheintragungen Metas, die immer wieder den Bezug zu ihrer Zeit und ihrer Person herstellen. Was es mit Metas verschwundenen Tagebüchern auf sich hat, und warum sich Herr Achilles, der Sportlehrer, so seltsam verhält, wird wohl in einem folgenden Band der Blomster-Reihe zu erfahren sein. Die Schwarzweiß-Bilder ergänzen die Texte sehr gut. Am Ende des Bandes gibt es noch Rezepte zu den Köstlichkeiten, die Herr Blomster für die Kinder zubereitet hat.