Details
Autor: Pierre Grosz
Illustrator: Rémi Saillard
Verlag: Jumbo 2023
ISBN: 978–3‑8337–4578‑2
empfohlen von: Helga Jesberger-Fischer
in der Stadtbibliothek: Kinder- und Jugendbibliothek im Motorama
zu finden im Interessenkreis: BIlderbuch / Natur
unter der Signatur: b SAI
Das ist eine wahre Geschichte aus dem New York der 50er Jahre. Sie erzählt, wie aus einer großen Umweltsünde ein kleines Naturparadies entstanden ist.
Ungefähr eine Autostunde von der Stadt New York entfernt wurde in einer Bucht der gesamte Müll der Großstadt abgeladen. Jahre zuvor war in der Bucht Salz geerntet worden. Dann lag das Gelände brach und wurde zu einer riesigen Mülldeponie.
In einer kleinen Holzhütte am Rande des Müllplatzes sitzt Tag für Tag Herbert Johnson. Seine Aufgabe ist es die ankommenden Lastwagen zu registrieren, die den Müll dort abladen. Es kommt immer mehr Abfall, der sich allmählich zu riesigen Hügeln auftürmt. Herbert Johnson wird immer trauriger. Überall nur Dreck, und ein übler Gestank lag in der Luft.
Eines Tages hat er die Idee, kleine Bäumchen und Blumen auf dem verrotteten Abfall zu pflanzen. Und tatsächlich wurzelten die Pflanzen, und es wurden immer mehr. Nach einiger Zeit bot sich ein anderer Anblick, wenn Herbert Johnson aus seiner Hütte kam. Die Bäume und Blumen gediehen, die Natur half mit, die Pflanzen zu vermehren. Der hässliche Anblick der Müllberge verschwand nach und nach und ebenso der schlimme Gestank. So kamen nach einiger Zeit auch wieder Insekten und Vögel auf das Gelände, sogar die seltenen Schneeeulen kamen zurück.
Beim nur wenige Kilometer entfernten Flughafen wunderte man sich, wo auf einmal die vielen Vögel herkamen. Sie waren gefährlich für den Flugbetrieb. Bald kam man dahinter, dass sie aus dem inzwischen großen Park des Herbert Johnson herüberflogen. So wurde auch der Bürgermeister der Stadt auf das wunderschöne Paradies aufmerksam. Er verfügte, dass am Flughafen große Netze aufgestellt wurden, um die Vögel von den Start- und Landebahnen fernzuhalten. Herbert Johnson aber lobte er für seine gute Idee. Er belohnte ihn mit einer Ehrenurkunde und einer schönen Medaille. In den Zeitungen erschienen viele Artikel über das Naturparadies. Immer mehr Besucher kamen zur „Jamaica Bay“, wie der Park genannt wurde. Das Eintrittsgeld wurde dafür ausgegeben, eine moderne und umweltfreundliche Müllentsorgungsanlage zu bauen.
Inzwischen ist Jamaica Bay ein über 3700 Hektar großes Naherholungsgebiet für die New Yorker, mit Teichen, zahlreichen Pflanzen‑, Vogel- und Schmetterlingsarten. Die Idee eines Einzelnen hat zu so großer Veränderung geführt.
Eine wunderbare, wahre Geschichte, die sowohl Kindern als auch uns Erwachsenen zeigt, dass es sich lohnt, sorgsam mit unserer Umwelt umzugehen und dass jeder etwas tun kann. Die Illustrationen sind detailreich und ausdrucksstark. Sie unterstreichen die Atmosphäre des Textes, übersetzt von Célia John. Zum Vorlesen für Vor- und Grundschüler, zum Nachdenken für uns alle.