Das Piratenschwein

Der Dicke Sven und Jule das Piratenschwein werden verfolgt

Details

Autor: Cornelia Funke

Illustrator: Kerstin Meyer

Verlag: Dressler

ISBN: 978–3‑7915–0458‑2

empfohlen von: Hans-Peter Meier

in der Stadtbibliothek: Giesing, Neuhausen, Moosach

unter der Signatur: k/FUN

Als der Dicke Sven und sein Schiffs­junge Pit eines Abends am Strand ein Fass entdecken, aus dem ihnen ein kleines Schwein entgegen grunzt, ahnen sie noch nicht, welch außer­ge­wöhn­liches Abenteuer auf sie wartet. Jule, wie sie es nennen, ist kein gewöhn­liches Schwein. Sie kann Schätze riechen, die unten am Meeres­grund liegen. Nun könnte man meinen, dass Sven und Pit, die mit all dem Gold und den vielen Perlen ja auf einmal richtig reich sind, ihr Leben umkrempeln. Weit gefehlt. Das Glitzerzeug inter­es­siert sie gar nicht und statt dessen verschenken sie es an die Kinder im Ort. Und die können endlich König und Königin mit echten Goldkronen spielen. Das aller­dings spricht sich herum und auch Piraten bekommen Wind davon. Jule wird entführt und muss vom Schiff der ruppigen Piraten wieder gerettet werden. 

Wunderbar leicht illus­triert macht es Spaß, mit den Kindern die vielen Kleinig­keiten der christ­lichen Seefahrt und des Kokos­nuss­handels zu entdecken. Auch die kräftig maritimen Flüche (“Buntbarsch und Buckel­lachs, welcher Teufels­rochen ist denn in dich gefahren?”) geben eine nette Abwechslung. Wunder­schön der über mehrere Seiten sich erstre­ckende gezeichnete Menschen­reigen, von einer geschwät­zigen Nachbarin über deren Frisör bis zum Leicht­ma­trosen des Piraten­ka­pitäns Knurrhahn. Einer sagts dem anderen und schon ist das Gerücht in der Welt: Der Dicke Sven hat ein Piraten­schwein gefunden! Das kann er abstreiten wie er will, eine Seite später ist das rosige Schweinchen bereits entführt.

Natürlich machen sich die beiden braven Seemänner auf die Suche nach ihrer Jule und mit List und Mut gelingt ihnen die Rettung. 

Bei meiner Schul­kin­der­truppe habe ich mir den Spaß erlaubt, beim Vorlesen einen sehr norddeut­schen Akzent anzuschlagen. Das hat ein wenig ungläu­biges Erstaunen über das “komische Deutsch” hervor­ge­rufen. Aber da brat mir einer ne Pfanne Goldma­krelen, wirklich und wahrhaftig, wenn sich eine ordent­liche Piraten­ge­schichte nicht nun mal so am besten anhört!