Das große Schimpfen

Details

Autor: Michaël Escoffier

Illustrator: Kris Di Giacomo 

Verlag: mixtvision Verlag 2022

ISBN: 978–3‑95854–187‑0

empfohlen von: Christine Koch

in der Stadtbibliothek: noch nicht in der Münchner Stadt­bi­bliothek vorhanden

Wer sich mal stimmlich als Reporter auspro­bieren möchte, sollte unbedingt dieses witzige Bilderbuch vorlesen! Denn der Text ist durchwegs die wörtliche Rede zweier schnat­ternder Gänse (manchmal klingen Reporter so, nicht wahr?!), die den großen Schimpf­wett­bewerb von Schimpf­hausen kommen­tieren. Die unter­schied­lichsten Tiere treten zu dem Tradi­ti­ons­wett­bewerb an: vom Rehkitz übers Nashorn bis zum Flamingo. Unüber­trof­fener Sieger war zuletzt Harald Hirsch mit dem Wort PETRI­GER­LACK­LAP­PEN­SAFTFINK. (Das ist so ein Wort, das vor dem Vorlesen geübt sein will! Oder wer kann das auf Anhieb mit Geschwin­digkeit aussprechen?)

Neu beim Wettbewerb ist der kleine Theo Tapir. Süß, wie er mit Schnuller nuckelnd Richtung Podest und Mikrofon tapst. Er ist aufgeregt, aber sein PUDDINGPUPS posaunt er dann doch heraus. Gar nicht schlecht für den Anfang, finden die Reporter-Gänse. Nach einer Werbe­pause (“Gripsie, der erste Müsli­riegel, der schlau macht!”) werden wir Ohren­zeugen der schrägsten Schimpf­wörter, von „knallige Knatter­kirsche“ bis „löchriger Laber­lappen“. Aber die Menge wartet gespannt auf das neue Schimpfwort des Vorjah­res­siegers, der Richtung Podest stolziert. Da passiert ein Unglück! Und es gewinnt jemand, mit dem keiner gerechnet hat…

Der ungeheure Wortwitz, die theatrale Sprach­ge­staltung und der zeich­ne­rische Charme des Bilder­buches begeis­terten mich auf Anhieb! Nach dem Vorlesen müssen die Kinder natürlich sofort selbst einen Schimpf­wett­bewerb ausrichten. Die wichtigste Regel lautet: Nur ungewöhn­liche und kreative Schimpf­wörter gewinnen. Ein Kommen­tator kündigt die Schimpf­kan­di­daten an. Ein oder zwei Kinder können die Werbe­pause gestalten. So vergeht die Vorle­se­stunde wie im Fluge!

Ein Bilderbuch-Spaß mit umfang­reichem Weiter­spiel-Potenzial, kongenial übersetzt aus dem Franzö­si­schen von Bettina Bach!