Details
Autor: Ulrich Hub
Illustrator: Jörg Mühle
Verlag: Sauerländer
ISBN: 978–37941-6109–6
empfohlen von: Annegret Hillinger
in der Stadtbibliothek: Kinder- und Jugendbibliothek Am Gasteig, Allach, Bogenhausen, Giesing, Laim, Hadern, Moosach, Schwabing, Neuperlach, Westend, Neuhausen, Pasing, Hasenbergl, Fahrbibliotheken
unter der Signatur: k HUB
Ursprünglich ein Theaterstück ausgezeichnet mit dem Deutschen Kinderhörspielpreis 2006 und dem Deutschen Kindertheaterpreis 2006, Auszeichnungen für das Buch: Kinderbuch-Couch-Star, Kinderbuch des Monats 09–2007.
Drei Pinguine stehen am Südpol und unterhalten sich über Gott. Es kommen Zweifel auf, ob es Gott überhaupt gibt, denn man kann ihn ja nicht sehen. Und darüber kommt es dann auch zum Streit zwischen den dreien, so dass der kleine Pinguine beleidigt abzieht. So trifft eine dicke, weiße Taube nur noch auf zwei Pinguine, denen sie zwei Tickets für die Arche Noah überreicht mit der Botschaft, dass Gott nun eine Sintflut schicke; sie ermahnt die beiden Pinguine, pünktlich um Acht an der Arche zu sein.
Beide Pinguine müssen jedoch an den kleinen Pinguin denken, der ja nun ertrinken würde, wenn er nicht auf der Arche unterkommt. Was tun, wenn nur Handgebäck auf der Arche erlaubt ist? Aber die beiden größeren Pinguine schaffen es, den Kleinen in einen Koffer zu packen und im letzten Moment an der Arche zu erscheinen. Verärgert will die Taube wissen, was in dem Koffer ist, doch bevor die Pinguine den Koffer öffnen müssen, setzt die Sintflut ein. Gerettet! Und nun beginnt ein ständiges Versteckspiel zwischen den drei Pinguinen und der Taube, die ja nicht merken darf, dass sie zu dritt sind. Die Taube unterdessen quält der Gedanke, dass sie vor der Reise etwas Wichtiges vergessen hat.
Irgendwann fliegt der Schwindel der drei Pinguine auf, die nun Angst vor der Strafe haben, die über sie kommen wird. Oder ist Gott vielleicht doch nicht so nachtragend? Jedenfalls haben die Pinguine noch mal Glück, denn die Sintflut ist zu Ende und die Arche ist gelandet. Die Tiere verlassen paarweise die Arche. Die drei Pinguine – auch diesmal die Letzten – haben damit ein neues Problem. Aber da fällt der Taube ein, was sie vor der Reise vergessen hat – einen Partner. Doch der kleine Pinguin hat eine Idee und so verlassen zwei Pinguine und eine Taube mit Braut die Arche.
Zum Glück sieht Noah nicht mehr so gut. Er bedankt sich bei der Taube für ihren unermüdlichen Einsatz, fragt aber, warum sie die Pinguine in die Arche geholt habe, denn diese wären ja nicht untergegangen, da sie schwimmen können. Am Ende überspannt versöhnlich ein Regenbogen das Land, den aber die Taube verpasst, da sie vor Erschöpfung schnarchend im Grase liegt. Pinguin und Taube bleiben zusammen, auch wenn andere meinen, dass Gott eine solche Verbindung nicht gewollt habe.
Beurteilung: Alle Kinder ab 2. Klasse, denen das Buch vorgelesen wurde, waren begeistert. Die Kinder gehen mit der Materie völlig unbefangen um, ohne jegliche Scheu vor der Frage, ob es nun Gott gibt, ob er gut oder böse ist, ob er gar Fehler macht und diese auch zugibt. Der oder die Vorlesende braucht auch keine Angst zu haben, muslimische Kinder könnten etwas falsch verstehen – die Geschichte der Arche Noah gibt es auch im Islam so wie fast alle alttestamentarischen Geschichten im Islam bekannt sind. Die Geschichte „An der Arche um Acht” enthält viele ethische Aspekte, die auf witzige Art, aber ohne erhobenen Zeigefinger angesprochen werden. Die Kinder erfassen die Situationskomik ohne Schwierigkeiten – wo spielen schon Klapperschlangen Karten, was auf der Arche im Übrigen verboten ist; wo sonst können Antilopen ohne Schaden zu nehmen neben den Löwen ausharren; wie findet man eine Ameise in diesem Durcheinander von Tieren wieder …? Freundschaft, Zusammenhalt und Toleranz werden ganz selbstverständlich zu wesentlichen Themen dieses zauberhaften Buchs, das auch Erwachsene, die mit Fragen nach einem Gott nichts anfangen können, anspricht.