Details
Autor: John A. Rowe
Illustrator: John A. Rowe
Verlag: Michael Neugebauer Verlag
ISBN: 3–85195-586–2
empfohlen von: Annegret Hillinger
in der Stadtbibliothek: Im Magazin der Kinder- und Jugendbibliothek Am Gasteig
Buch war 2000 für den Deutschen Kinder- und Jugendliteraturpreis nominiert (deutsche Ausgabe soll vergriffen sein).
Der kleine Affe war schlimm, der kleine Affe hörte einfach nie zu (trotz der großen Segelohren), er tat daher nie, was man ihm sagte … Und so kommt es, wie es kommen musste: ein Wirbelwind trägt ihn auf und davon –. Ach, hätte er doch nur zugehört. Aber der kleine Affe hat auch Glück, denn zunächst fällt er mal weich auf den Bauch eines Elefantenbabys. Der Liebe der Elefanteneltern, die ihn für ihr neues Baby halten, entzieht er sich durch Davonlaufen. Ob er je wieder nach Hause finden wird?
Und so wird er mal von einem struppigen Löwen, mal von einem alten müden Gaul ein Stück des Wegs mitgenommen; dann wieder von einem Känguru im Beutel befördert. Er reitet sogar auf einem zerzausten Strauß, um schließlich im Fresssack eines Pelikans mitzufliegen. Von diesem „Luftschiff” aus erkennt der kleine Affe die heimatlichen Bäume und die Freude aller über seine glückliche Heimkehr ist riesengroß – ein Fest wird gefeiert. Und damit er nun nie wieder von einem Sturm davon geweht werden kann, bekommt der kleine Affe ein feuerrotes Mäntelchen, das mit Steinen beschwert ist. Aber er soll damit nicht in den Teich springen .… Unschwer zu erraten, was der kleinen Affe tut … Ach, hätte er doch nur zugehört!
So hängen denn am Ende Mäntelchen, Steine und sogar ein Fischchen auf der Leine zum Trocknen. Ein letzter Knalleffekt dieses Buches ist dann am Schluss eine Klappe mit der Aufschrift „Nicht öffnen”. Und was macht man nun, wenn man ein kleiner Affe ist, der nie zuhört und nie tut, was man ihm sagt? Natürlich das Gegenteil, was zu der Frage (hinter der Klappe) führt: „Wirst DU jemals zuhören können?”
Beurteilung: Die Illustrationen lassen viel Spielraum zum Entdecken witziger Einzelheiten – wo hat man schon mal einen mit allen möglichen Küchenutensilien beladenen Löwen gesehen? Oder ein Känguru mit Knöpfen an seinem Beutel? Und erst der zerzauste Strauß, der sein kärgliches Halsgefieder auf Lockenwickler aufgedreht hat. Ja, und beim Wiedersehensfest wird der Schnabel des Pelikans kurzerhand zum Kerzenständer.
Dieses Bilderbuch eignet sich sehr gut, um mit den neu eingeschulten Kindern einen Kontakt aufzubauen. Der Text ist einfach; bestimmte Sätze wiederholen sich, so dass die Kinder diese jeweils selbst ergänzen können. Man kann die Kinder erzählen lassen, was sie über die Tiere, die im Buch vorkommen, wissen. Anhand der Bilder können die Kinder die Geschichte dann in der oder den nächsten Stunden nacherzählen. So ganz nebenbei steuert der Vorleser dann auf unser Lesefuchsziel hin – nämlich das Zuhören.
Auch drei Monate nach dem ersten Vorlesen des Buches erinnerten sich die Kinder (1. Klasse) noch gut an den Inhalt der Geschichte.