
Details
Autor: Walko
Verlag: Coppenrath 2025
ISBN: 978–3649646655
empfohlen von: Helga Jesberger-Fischer
in der Stadtbibliothek: noch nicht vorhanden
Auf der Insel Hula-Rio geht der kleine Hase Hups gerade seiner Lieblingsbeschäftigung nach: faul im Gras liegen und den bunten Schmetterlingen beim Tanzen zuschauen. Es könnte ihm so gut gehen, wäre da nicht die Bande großmäuliger Helden, die ihn immer wieder herausfordern wollen. Das Leopardenmädchen Leopardine, der Affe Monki, das Schwein Schnuggi und der Bär Bärti können Hups nicht in Ruhe lassen. Ständig mosern sie, er sei ein Weichei, fürchte sich vor allem, sei ein echter Schisser. “Was wirst du tun, wenn der wilde Rupp kommt? Der wird dich mit Haut und Haaren auffressen.” So machen sie dem Hasen noch mehr Angst. “Uns wird er nichts tun, wir sind ja starke Helden”, ärgern sie ihn. Hups wird langsam sauer. “Ich fürchte mich erst, wenn ich ihn sehe”, gibt er zur Antwort.
Unterdessen, am anderen Ende von Hula-Rio, sitzt der wilde Rupp an einem Tümpel und langweilt sich. Er ist schon so lange allein, denn niemand möchte etwas mit ihm zu tun haben. Ob es an seinem großen Maul liegt? An seinem struppigen Fell? Oder vielleicht daran, dass er nicht gut riecht? Er beschließt etwas zu unternehmen. Außerdem hat er großen Hunger, braucht dringend etwas zum Fressen. Zuerst nimmt er ein Bad im Tümpel, wäscht den ganzen Schmutz aus seinem Fell. Nun sieht er schon manierlich aus und riecht auch besser. Dann stampft er los. Doch wohin er auch kommt, die Tiere des Waldes fliehen vor ihm, weil sie Angst haben gefressen zu werden. Vielleicht sollte ich ein Lied singen, denkt er. Vor einem der singt, läuft keiner davon. Schon fängt er an, sein Lied zu brummen – ausgerechnet “Highway to Hell” -, das ist leider auch nicht hilfreich. Er geht und überlegt dabei, wie er das Vertrauen der Tiere gewinnen könnte.
Inzwischen ist er bei der Lichtung angekommen, auf der noch immer die heldenhafte Bande den kleinen Hasen Hups ärgert. Er sei doch so feige und nicht so heldenhaft und stark wie sie. Doch da entdecken sie den wilden Rupp, und dann ist es vorbei mit der Angeberei. Blitzschnell laufen sie davon und verstecken sich im Gebüsch. So kommt es, dass der kleine Hups dem wilden Rupp ganz allein gegenübersteht. Obwohl er zittert vor Angst, bietet er dem hungrigen Rupp ein paar von seinen Möhren an. Die schmecken dem Rupp vorzüglich und er schmatzt zufrieden. Hups beobachtet ihn genau, findet, dass der wilde Rupp gar nicht so fürchterlich aussieht, auch gar nicht stinkt, wie die anderen behaupten. Bald sitzen die beiden einträchtig zusammen und knabbern.
Die Angeberbande sieht aus sicherer Entfernung zu. So viel Mut haben sie dem kleinen Hups gar nicht zugetraut. Sie werden ihn nie wieder Schisser nennen. Nach und nach kommen sie aus ihren Verstecken und wollen auch den wilden Rupp näher kennenlernen. Als der sich als freundlicher und umgänglicher Typ entpuppt, überwinden sie ihr Misstrauen und laden ihn ein, für immer bei ihnen zu bleiben. Rupp freut sich sehr darüber. Endlich keine Langeweile mehr, endlich hat er Freunde.
Eine herzerwärmende Geschichte über Mutig sein, über Toleranz und Freundschaft und darüber, nicht nach Äußerlichkeiten zu urteilen. Der Text ist in lustigen Reimen erzählt. Besonders schön sind die Bilder. Immer den Text untermalend und dabei so bunt und ansprechend, dass man sie gerne und lange betrachtet. Dabei lassen sich viele liebenswerte kleine Randfiguren entdecken. Zum Vorlesen ab Kindergartenalter.