Auf der Suche nach dem Weihnachtsmann

Details

Autor: Thierry Dedieu

Illustrator: Thierry Dedieu

Verlag: aracari Verlag

ISBN: 978–3‑905945–88‑1

empfohlen von: Christine Ackermann

in der Stadtbibliothek: Noch nicht in der Stadt­bi­bliothek erhältlich

Das schönste Weihnachts-Bilderbuch, das ich bisher in Händen halten durfte, erschien Ende September im aracari Verlag. Ein kleiner Schneemann steht im Garten der Familie Sörensen. Er bewegt sich, wie das Rotkehlchen feststellt. Ja, genau, denn der kleine Mann macht sich auf die Reise zum Weihnachtsmann. Er möchte ihm ein Geschenk bringen: Glöckchen für den Schlitten. Als Reise­pro­viant packt er Kekse ein und ab geht es über den Zaun und in die große Weite des Nordens Richtung Lappland. Nur, wo wohnt der Weihnachtsmann? Der Rabe hilft dem kleinen Schneemann weiter, verlangt aber einen Preis dafür, dass er ihm den Weg verrät. Großzügig verschenkt der Schneemann seine Kekse. Alsbald weiß er wieder nicht weiter und fragt einen Hirsch. Auch dieser verlangt für seine Auskunft eine Gegen­leistung. So muss der Schneemann die Glöckchen hergeben, die eigentlich den Schlitten des Weihnachts­manns hätten zieren sollen. Und so geht es weiter mit allen Tieren, die ihm helfen.

Nach und nach gibt der Kleine quasi „sein letztes Hemd“ weg, um sein Ziel zu erreichen: Hut, Schal und Karot­tennase (entzü­ckend ersetzt durch einen Tannen­zapfen). Für den Bären hat er gar nichts mehr, bis ihm einfällt, dass er „Leise rieselt der Schnee“ vorsingen könnte. Meister Petz ist so gerührt, dass er das Lied 30 Mal hören will. Endlich beim Weihnachtsmann angekommen, gibt ihm dieser ein Päckchen, ohne eine Gegen­leistung zu verlangen. Dafür schenkt ihm der kleine Schneemann sein schönstes Lächeln.

Entzü­ckender und kindge­rechter kann man die Weihnachts­bot­schaft nicht erzählen! In die Illus­tra­tionen verlieben sich Kinder und Erwachsene gleicher­maßen. Mit fotogra­fisch anmutenden Pastell­krei­de­zeich­nungen eröffnet sich die Landschaft des hohen Nordens. Die Konfron­ta­tionen zwischen Tieren und dem kleinen Mann werden perspek­ti­visch liebevoll, manchmal bedrohlich gestaltet, zum Beispiel der Größen­un­ter­schied zwischen Bär und Schneemann. Meine knapp dreijährige Tochter liebt die Bilder und spielt die Geschichte nach. Trotzdem würde ich sagen, dass das Buch erst für Vierjährige geeignet ist, weil die Kinder dann die Botschaft verstehen.