Viele Grüße, Deine Giraffe

Details

Autor: Megumi Iwasa

Illustrator: Jörg Mühle

Verlag: Moritz

ISBN: 978–3‑8956–5337‑7

empfohlen von: Annegret Hillinger

in der Stadtbibliothek: Fürstenried Stadt­bi­bliothek Am Gasteig / Kinder- und Jugendbibliothek

zu finden im Interessenkreis: Kinder / Tiere

unter der Signatur: k IWA

“Viele Grüße, Deine Giraffe”, lautet der Buchtitel und dann sitzt auf dem Einband ein Pinguin auf einem umgedrehten Eimer und liest offenbar einen Brief. Sehr seltsam! Doch irgendwie kommt einem dieser Pinguin sehr bekannt vor … Alten Hasen unter den Lesefüchsen wird es schnell dämmern, dass der Pinguin den drei Artge­nossen im Buch “An der Arche um Acht” gleicht. Klar doch, zeigt sich Jörg Mühle doch auch in dem Buch “Viele Grüße, Deine Giraffe” für die Illus­tra­tionen verantwortlich.

Für mich ist dieses liebens­werte Buch die Fortsetzung des “Löwen, der nicht schreiben konnte”. Denn Giraffe, die ja lesen und schreiben konnte, half dem Löwen beim Abfassen seines Liebes­briefs. Aber jetzt sitzt sie in der Savanne und langweilt sich, denn bis zum Horizont sieht man nichts als Savanne. Und das jeden Tag. Giraffe beschließt einen Brief an jemand hinter dem Horizont zu schreiben. So passt es gut, dass Pelikan (ebenfalls aus Lange­weile!) einen Postdienst einge­richtet hat und den Brief befördern kann. Pelikan trifft auf Robbe, die in der Wal-See die Post verteilt. Hier gibt es nur einen, der immer Post bekommt, nämlich Pinguin. In der Wal-See schwimmt noch der Walpro­fessor, der so tolle Fontänen blasen kann und bei dem Pinguin Unter­richt nimmt.

Es entsteht ein reger Brief­wechsel, in dem Giraffe und Pinguin viel Neues von einander erfahren, sich manches jedoch nicht so richtig vorstellen können. Deshalb brechen Giraffe und Pelikan auf, um Pinguin zu besuchen. Giraffe als Pinguin verkleidet, weil sie gerne wie Pinguin aussehen möchte… Tja, Giraffe muss was falsch verstanden haben im Hinblick auf das Aussehen … Peinlich, peinlich! Aber dann sitzen alle gemütlich auf den Eisschollen beim Tee, Giraffe mit Ohren­klap­pen­mütze im Norwe­ger­muster. Pinguin strickt gerade noch einen Schal für sie und Pelikan und Robbe fachsimpeln über die Briefbeförderung.

Sehr originell sind auch die in den Text einge­bun­denen Briefe in unter­schied­licher Schriftform: Giraffe schreibt in Druck­schrift, ein wenig ungelenk; Pinguin in Schreib­schrift auf liniertem Papier, schließlich lernt er ja beim Walpro­fessor. Im Zeitalter von SMS, iPod, Twitter und Facebook ist diese entzü­ckende Geschichte eine Superidee, der Kunst des Briefe­schreibens ein kleines Denkmal zu setzen.